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Würde

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Die Würde (von mhd. wirde, ahd. wirdî, verwandt mit dt.Wert“) eines Geschöpfes, einer Schöpfung besteht in seiner einzigartigen Seinsbestimmung. Allen Wesen, außer dem Menschen, ist diese Würde, die Würde der Kreatur, durch ihr bloßes Dasein verliehen und es steht dem Menschen nicht zu, diese zu verletzen, was teilweise bereits seinen Niederschlag im Rechtsleben gefunden hat.

Der Mensch, dessen eigentliche Würde über das bloß geschöpfliche Dasein hinausreicht und darin besteht ein freies geistig-moralisch schöpferisches Wesen zu sein, muss sich diese Würde selbst verleihen, um sie zu besitzen - und er kann sie auch verlieren, wenn er seiner eigenen individuellen Seinsbestimmung nicht gerecht wird.

Zitate

Giovanni Pico della Mirandola lässt in seiner berühmten Rede «Über die Würde des Menschen» Gott folgende Worte zu Adam sprechen:

„Wir haben dir keinen festen Wohnsitz gegeben, Adam, kein eigenes Aussehen noch irgendeine besondere Gabe, damit du den Wohnsitz, das Aussehen und die Gaben, die du selbst dir ausersiehst, entsprechend deinem Wunsch und Entschluß habest und besitzest. Die Natur der übrigen Geschöpfe ist fest bestimmt und wird innerhalb von uns vorgeschriebener Gesetze begrenzt. Du sollst dir deine ohne jede Einschränkung und Enge, nach deinem Ermessen, dem ich dich anvertraut habe, selber bestimmen. Ich habe dich in die Mitte der Welt gestellt, damit du dich von dort aus bequemer umsehen kannst, was es auf der Welt gibt. Weder haben wir dich himmlisch noch irdisch, weder sterblich noch unsterblich geschaffen, damit du wie dein eigener, in Ehre frei entscheidender, schöpferischer Bildhauer dich selbst zu der Gestalt ausformst, die du bevorzugst. Du kannst zum Niedrigeren, zum Tierischen entarten; du kannst aber auch zum Höheren, zum Göttlichen wiedergeboren werden, wenn deine Seele es beschließt.“

Pico della Mirandola: Über die Würde des Menschen[1]

In «Über Anmuth und Würde» schreibt Friedrich Schiller:

„Beherrschung der Triebe durch die moralische Kraft ist Geistesfreiheit, und Würde heißt ihr Ausdruck in der Erscheinung.“

Friedrich Schiller: Über Anmuth und Würde

Die Wahrung der Menschenwürde ist nach internationaler Übereinkunft ein unveräußerliches Grundrecht des Menschen. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen heißt es:

„Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.
Artikel 2: Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand...“

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: (Resolution 217 A (III) vom 10. Dezember 1948)

Anmerkungen

  1. Hochspringen Giovanni Pico della Mirandola, Norbert Baumgarten (Übers), August Buck (Hrsg.): De hominis dignitate. Über die Würde des Menschen, Felix Meiner Verlag, Hamburg 1990, S. 7f ISBN 3-7837-0959-4