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Würde

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Die Würde (von mhd. wirde, ahd. wirdî, verwandt mit dt.Wert“) eines Geschöpfes, einer Schöpfung besteht in seiner einzigartigen Seinsbestimmung. Allen Wesen, außer dem Menschen, ist diese Würde schon durch ihr bloßes Dasein verliehen. Der Mensch, dessen eigentliche Würde über das bloß geschöpfliche Dasein hinausreicht und darin besteht ein freies geistig-moralisch schöpferisches Wesen zu sein, muss sich diese Würde selbst verleihen, um sie zu besitzen - und er kann sie auch verlieren, wenn er seiner eigenen individuellen Seinsbestimmung nicht gerecht wird.

Giovanni Pico della Mirandola lässt in seiner berühmten Rede «Über die Würde des Menschen» Gott folgende Worte zu Adam sprechen:

„Wir haben dir keinen festen Wohnsitz gegeben, Adam, kein eigenes Aussehen noch irgendeine besondere Gabe, damit du den Wohnsitz, das Aussehen und die Gaben, die du selbst dir ausersiehst, entsprechend deinem Wunsch und Entschluß habest und besitzest. Die Natur der übrigen Geschöpfe ist fest bestimmt und wird innerhalb von uns vorgeschriebener Gesetze begrenzt. Du sollst dir deine ohne jede Einschränkung und Enge, nach deinem Ermessen, dem ich dich anvertraut habe, selber bestimmen. Ich habe dich in die Mitte der Welt gestellt, damit du dich von dort aus bequemer umsehen kannst, was es auf der Welt gibt. Weder haben wir dich himmlisch noch irdisch, weder sterblich noch unsterblich geschaffen, damit du wie dein eigener, in Ehre frei entscheidender, schöpferischer Bildhauer dich selbst zu der Gestalt ausformst, die du bevorzugst. Du kannst zum Niedrigeren, zum Tierischen entarten; du kannst aber auch zum Höheren, zum Göttlichen wiedergeboren werden, wenn deine Seele es beschließt.“

Pico della Mirandola: Über die Würde des Menschen[1]

Anmerkungen

  1. Hochspringen Giovanni Pico della Mirandola, Norbert Baumgarten (Übers), August Buck (Hrsg.): De hominis dignitate. Über die Würde des Menschen, Felix Meiner Verlag, Hamburg 1990, S. 7f ISBN 3-7837-0959-4