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Zeugen Jehovas

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Wagen mit Schriften der Zeugen Jehovas, der bei der Staßenmission verwendet wird. Cannes, Frankreich, 2015
Zusammenkunft in einem Königreichssaal
Zeugen Jehovas bei der typischen Missionierung an Haus- und Wohnungstüren (nachgestellte Szene)

Die Zeugen Jehovas (Eigenbezeichnung: Jehovas Zeugen,[1] eng.: Jehovah’s Witnesses[2]) sind eine christliche, chiliastisch ausgerichtete und nichttrinitarische Religionsgemeinschaft, die sich kirchlich organisiert. Sie gingen aus der „Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher“ hervor, die im ausgehenden 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten von Charles Taze Russell gegründet wurde.[3]

Zeugen Jehovas sind durch ihre ausgeprägte Missionstätigkeit, ihre Ablehnung von Bluttransfusionen, das Nichtbegehen aller religiösen Feier- und Festtage außer dem Abendmahl und das Nichtfeiern von Geburtstagen bekannt. Die Missionstätigkeit führen sie unter anderem durch das "Predigen" an Haustüren und durch das Verteilen der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! aus. Alle Print-, audiovisuelle Medien, Software und Onlineinhalte werden durch ein eigenes spendenfinanziertes, gemeinnütziges Verlagsunternehmen im Rahmen der Wachtturm-Gesellschaft produziert. Die meisten Inhalte und Medien werden in 884 Sprachen (Stand: März 2017)[4] zur Verfügung gestellt.

Den Namen Jehovas Zeugen verwendet die Religionsgemeinschaft seit 1931, gestützt auf Jes 43,10–12 EU. Davor waren sie als Ernste Bibelforscher oder „Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher“ bekannt. Der Begriff „Russelliten“ wurde von Gegnern der Bibelforscher geprägt und gehörte nie zum Selbstverständnis der Religionsgemeinschaft. Als Eigenbezeichnung im deutschsprachigen Raum verwenden sie den Namen „Jehovas Zeugen in [Landbezeichnung]“. Ortsansässige Gemeinden, als Träger der Versammlungen und Organisatoren der Zusammenkünfte, verwenden die Bezeichnung „Jehovas Zeugen, Versammlung [Stadtbezeichnung]“.

Kontroversen

Kritik an Jehovas Zeugen wird oft von Angehörigen anderer christlicher Gruppierungen oder ehemaligen Mitgliedern (oft „Aussteiger“ genannt) wie z. B. Raymond Franz geäußert. Es werden vor allem die Plausibilität der Lehren, die Methoden und die innere Zwangsstruktur der Glaubensgemeinschaft in Frage gestellt. In Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas wird vor Publikationen ehemaliger Mitglieder gewarnt und jegliche Kritik zurückgewiesen.[5] Manche Kritikpunkte werden von Religionswissenschaftlern bestritten bzw. konnten durch Gerichte nicht festgestellt werden und werden als unsubstantiiert zurückgewiesen.[6][7]

Gegen ein Aussteigerbuch von Konja Simon Rohde, welches Anfang 2017 im Duisburger Mercator-Verlag erschien, versuchen die Zeugen Jehovas gerichtlich vorzugehen, indem sie Streichungen und Schwärzungen im Buch fordern.[8]

Rußland verbot erst kürzlich die "christliche Sekte".[9]

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Zur Kritik

  • Zombies sind eine Erfindung der Zeugen Jehovas... (Joachim Stiller)
  • Die Zeugen Jehovas vertreten einen ganz harten Vulgärmaterialismus: Keine Seele, keine Auferstehung, kein Leben nach dem Tod. (Joachim Stiller)

Siehe auch

Literatur

  • Gerhard Besier, Erwin K. Scheuch (Hrsg.): Die neuen Inquisitoren, Religionsfreiheit und Glaubensneid. Band 2, Edition Interfrom, Zürich 1999, ISBN 3-7201-5278-2.
  • Gerald Hacke: Die Zeugen Jehovas im Dritten Reich und in der DDR. Feindbild und Verfolgungspraxis (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Bd. 41). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-36917-3.
  • Ferdinand Herrmann (Hrsg.): Symbolik der Religionen. Band 11: Symbolik der kleineren Kirchen, Freikirchen und Sekten des Westens. Hiersemann, Stuttgart 1964.
  • Sebastian Koch (Hrsg.): Die Zeugen Jehovas in Ostmittel-, Südost- und Südeuropa: Zum Schicksal einer religiösen Minderheit. LIT Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-8258-0683-5.
  • Robert Schmidt: Zeugen Jehovas. In: Christoph Auffarth, Jutta Bernard, Hubert Mohr (Hrsg.): Metzler-Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien. Bd. 3, J. B. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2000, ISBN 3-476-01553-X, S. 708–711.
  • Matthias Schreiber: Zeugen Jehovas. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 36, de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 3-11-017842-7, S. 660–663. (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
  • David L. Weddle: Jehovah’s Witnesses. In: Lindsay Jones (Hrsg.): Encyclopedia of Religion. 2. Auflage. Bd. 7, Thomson Gale, Farmington MI 2005, ISBN 0-02-865740-3, S. 4820–4824.
  • Konja Simon Rohde: Ausstieg ins Leben. Wie ich aufhörte, ein Zeuge Jehovas zu sein, Mercator Vlg., Duisburg 2017, ISBN 978-3-946895-05-3
  • Monika Deppe: Die Zeugen Jehovas. Auch ich habe ihnen geglaubt. Sanfter Einstieg, harter Ausstieg. Ein Lebensbericht, Brunnen Vlg., Giessen 2015, ISBN 978-3-7655-3967-1

Weblinks

Portal
 Wikipedia:Portal: Christentum – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Christentum
Commons-logo.png Commons: Zeugen Jehovas - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Hochspringen  Hermann Weber: Die Religionsfreiheit und das Staat-Kirche-Verhältnis in Europa und den USA. In: Religion - Staat - Gesellschaft. Zeitschrift für Glaubensformen und Weltanschauungen. 14. Jahrgang (2013), Nr. Heft 1, LIT Verlag, Münster 2013, ISBN 978-3-643-99850-7, ISSN 1438-955X, S. 127.
  2. Hochspringen Jehovah’s Witnesses – Official Website. Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, abgerufen am 11. März 2013 (english).
  3. Hochspringen Charles Taze Russell. Encyclopædia Britannica, Inc., abgerufen am 12. April 2013 (english): „Charles Taze Russell, …, founder of the International Bible Students Association, forerunner of the Jehovah’s Witnesses.“
  4. Hochspringen Jehovas Zeugen — Offizielle Website: jw.org. Abgerufen am 24. Juli 2016.
  5. Hochspringen  Der Wachtturm. 1. Juli 1994, S. 12.
  6. Hochspringen  Gerhard Besier und Renate-Maria Besier: Zeugen Jehovas/Wachtturm-Gesellschaft: Eine „vormoderne“ religiöse Gemeinschaft in der „modernen“ Gesellschaft? Gutachtliche Stellungnahme. In: Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid. 2, Edition Interfrom, Zürich 1999, ISBN 978-3-7201-5278-5, S. 114–123.
  7. Hochspringen  Michael Krenzer: Welch eine triste Epoche, in der es leichter ist ein Atom zu spalten als ein Vorurteil – Religiöse Minderheiten in deutschen Lehrplänen und Schulbüchern. In: Religion – Staat – Gesellschaft. Zeitschrift für Glaubensformen und Weltanschauungen. 6, Nr. 2, 2005, S. 177–262.
  8. Hochspringen Vgl. https://www.waz.de/staedte/duisburg/zeugen-jehovas-gehen-gegen-buch-aus-dem-mercator-verlag-vor-id211248939.html
  9. Hochspringen Vgl. https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5428447&s=Zeugen+Jehovas/
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