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Spontaneität
Spontaneität (auch: Spontanität, von franz. spontanéité „Spontanität, Unbefangenheit“, aus lat. spontaneus „freiwillig, selbstgewählt“[1]) bedeutet ganz allgemein, dass ein Ereignis ohne erkenntlichen bzw. hinreichenden Grund, d.h. akausal und in diesem Sinn zufällig auftritt. So ist geschieht etwa der radioaktive Zerfall eines instabilen Atomkerns spontan und ist kausal nicht beeiflussbar. Spontane Menschen agieren oft völlig unerwartet, willkürlich und ohne Vorplanung. Oft folgen sie dabei einem unklaren, dumpf empfundenen Bauchgefühl und ihre Handlungen erscheinen ungeordnet, chaotisch.
Spontaneität ist aber auch das Kennzeichen echter Kreativität, die stets eine Schöpfung aus dem Nichts und in diesem Sinn völlig voraussetzungslos ist, auch wenn sie sich innerhalb eines zuvor gesetzten Rahmens ereignet („In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.“[2], und sich durch die strenge innere Gesetzmäßigkeit auszeichnet, die sie im Schöpfungsakt völlig neu hervorbringt und dadurch die Welt bereichert.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Liste umgangssprachlicher Bedeutungsfacetten
Spontaneität mentaler Vorgänge
- das Entstehen von Emotionen (wenngleich durch Personen oder Situationen hervorgerufen)
- das Aufkommen vieler Gedanken und „Eingebungen“
- von Assoziationen
- und manchmal auch von Erinnerung
In diesem Sinne ist „spontan“ auch gleichbedeutend mit „unwillkürlich“.
Spontane Handlungen
Dabei folgt die Person eigenem Antrieb auf eine für die Umwelt oft überraschend schnelle Weise, basierend auf
- einem besonderen Maß an Intuition
- guter Erfahrung im Umgang mit den eigenen Emotionen
- ungewöhnlich rascher Überlegung oder Entschlusskraft
- einer Art Reflex (eher bei körperlichen Ereignissen)
Musikalische Spontaneität
- ist ein wichtiger Gestaltungsfaktor bei der Aufführung von musikalischen Werken
- basiert auf aktivem Hören und Erfahrung im Umgang mit Klang und Zeit
- ist die Grundlage der musikalischen Improvisation, solistisch und in der Gruppe
Spontaneität als Charaktereigenschaft
Spontaneität im positiven Sinn:
- nicht übermäßig viel zu planen, z. B. seinen Urlaub nicht weit über den Flug hinaus zu planen
- die eigenen Gefühle und die eines Partners in Entscheidungen miteinzubeziehen
- sich kurzfristig auf neue Situationen einstellen zu können
Als unüberlegt, vorschnell, unangemessen oder unkontrolliert eingestuftes spontanes Verhalten wird auch als impulsiv bezeichnet.
Spontaneität im negativen Sinn:
- sich bis zum letzten Moment nicht festlegen wollen, um die eigenen Gefühle nicht vorwegnehmen zu müssen
- Termine und Abmachungen nicht einzuhalten oder andere warten zu lassen, weil man sich auf das Gefühl verlässt, statt auf die Uhr zu schauen
- nur die eigenen Gefühle ohne Rücksicht auf andere zu berücksichtigen
Fehlende Spontaneität macht berechenbar und sozial unflexibel, was zu einem übersteigerten Sicherheitsbedürfnis und zu einem abnormalen Sozialgefüge führen kann.
Siehe auch
- Spontaneität - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Überraschung - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Denken
- Lernen
Einzelnachweise
- Hochspringen ↑ „spontaneus“ im PONS Online-Wörterbuch Latein/Deutsch
- Hochspringen ↑ Das Sonett, in Johann Wolfgang von Goethe: Gesammelte Werke in sieben Bänden, Bertelsmann Lesering
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