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Ethnologie

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Das Ethnologische Museum Berlin zeigt Dauer­aus­stel­lungen zu Afrika, Amer­ika, Ozea­nien und Asien (2010)

Die Ethnologie (abgeleitet von altgriech. ἔθνος éthnos, deutsch (fremdes) Volk, und -logie „Lehre“) oder Völkerkunde erforscht und vergleicht die Kulturen der weltweit rund 1300 ethnischen Gruppen und indigenen Völker.[1]

Dabei werden vor allem ihre Wirtschaftsweisen, soziale und politische Organisation, Religionen, Rechtsvorstellungen, medizinischen Kenntnisse und gesundheitsbezogenen Praktiken sowie ihre Musiken gegenübergestellt. Den deutschen und europäischen Kulturraum behandelt der Fachbereich Europäische Ethnologie (Volkskunde). International üblich ist auch die Bezeichnung „Sozialanthropologie“,[2] sowie Kulturanthropologie für die europäische Volkskunde.

Die Ethnologie wird seit Ende des 19. Jahrhunderts als eigenständiges Fach an Universitäten gelehrt, zunächst in Deutschland als Völkerkunde, dann in Großbritannien als social anthropology und schließlich in den USA als cultural anthropology. Im angelsächsischen Raum gilt sie als Teilgebiet der Anthropologie (Wissenschaft vom Menschen)[2] – im kontinentalen Europa wird diese allerdings eher als Naturwissenschaft (physische Anthropologie) und als Teilbereich ethnologischer Feldforschung verstanden. Methodische Grundlagen für Ethnologen sind teilnehmende Beobachtungen, Ethnographien (Völkerbeschreibungen) und Kulturvergleiche.

Lange konzentrierte sich die Ethnologie auf außereuropäische, als schriftlos und nicht staatenbildend angesehene ethnische Gruppen und Gesellschaften, die in der deutschen und skandinavischen Völkerkunde irreführend als „Naturvölker“ bezeichnet wurden. In neuerer Zeit erweitert sich ihr Arbeitsfeld allgemein auf interkulturelle Kommunikation zwischen sozialen Gruppen, auch in modernen Industriegesellschaften, in städtischen Räumen,[3] in Zusammenhang mit Migration oder mit transnationalen Online-Gemeinschaften (Netnographien, Cyberanthropologie). Ethnologische Forschung und Tätigkeit sind heute weder auf Gegenwart oder Vergangenheit, noch auf bestimmte Gebiete der Welt beschränkt (siehe Liste regionaler Ethnologie).

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Fachwissenschaft und Selbstverständnis

Was ist Ethnologie?

  • Thomas Hylland Eriksen: „Anthropologie ist das vergleichende Studium des kulturellen und sozialen Lebens. Ihre wichtigste Methode ist die teilnehmende Beobachtung, welche aus lange andauernder Feldforschung in einem besonderen sozialen Umfeld besteht.“
  • Clifford Geertz: „Wenn wir entdecken wollen, was den Menschen ausmacht, können wir das nur finden in dem, was die Menschen sind: Und was die Menschen sind, ist höchst unterschiedlich. Indem wir die Verschiedenheiten verstehen – ihr Ausmaß, ihre Natur, ihre Basis und ihre Implikationen – können wir ein Konzept der menschlichen Natur erstellen, mehr ein statistischer Schatten als ein primitivistischer Traum, das beides beinhaltet: Substanz und Wahrheit.“
  • Tim Ingold: „Anthropologie ist Philosophie mit den Menschen darinnen.“
  • Claude Lévi-Strauss: „Die Anthropologie hat die Menschheit zum Subjekt ihrer Forschung, aber anders als andere Wissenschaften vom Menschen, versucht sie ihr Objekt mittels unterschiedlichster Manifestationen zu erfassen.“
  • Panoff und Perrin: Die Ethnologie im engeren Sinne bemüht sich um „synthetische Studien und theoretische Schlußfolgerungen“[4] aus ethnographischen Dokumenten, die ihr durch die Arbeit der Sozial- und Kulturanthropologen in deren Feldforschung und allgemeinen Problemstudien zur Verfügung gestellt werden.[5]
  • Völkerkunde im weiteren Sinne als Lehre von den Kulturen der verschiedenen Ethnien.[6]

Perspektiven

Das Fach pflegt bestimmte Perspektiven, mit denen es sich von anderen Disziplinen unterscheidet. Klassischerweise spielte vor allem der Blickwinkel von unten (d. h. der Machtlosen und Unterprivilegierten) eine wesentliche Rolle (etwa von Minderheitengruppen, Kolonisierten oder Marginalisierten). Heute werden dagegen zunehmend auch vorherrschende Gruppen (z. B. gesellschaftliche Eliten) untersucht.

Ein weiterer wichtiger Blickwinkel ist die Perspektive von innen (auch emische Perspektive), d. h. der Versuch, die innere Wirklichkeit einer Kultur und ihrer Mitglieder zu würdigen, zu verstehen und zu erklären.

Drittens wird klassischerweise v. a. das Fremde untersucht, während das Eigene erst langsam ins Blickfeld der Völkerkunde rückt. Dabei wurde häufig angenommen, dass das Fremde wie das Eigene und die Grenze dazwischen als gegeben und als selbstverständlich vorliegen. Heute wird, in Anlehnung an Fredrik Barths Ethnizitätstheorie, zunehmend auch auf den Grenzziehungsprozess zwischen dem Eigenen und dem Fremden hingewiesen.

Wissenschaftsgeschichte

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Ethnologie als ein Nischenfach. Sie hatte vor allem jene Völker und Kulturen zum Gegenstand, die von bereits länger etablierten Wissenschaften (Geschichte, Philologie, Indologie usw.) nicht erforscht wurden, mit denen aber vor allem europäische Kolonisatoren, Missionare und Reisende sehr oft zu tun hatten.

Seitdem das Fach gegen Ende des 19. Jahrhunderts Einzug in die Universitäten hielt, erwies sich die Definition seines Gegenstandes als schwierig. Sie geschah meist defensiv in Abgrenzung zu anderen Wissenschaften. Die erforschten Gesellschaften wurden oft nur durch das bestimmt, was ihnen im Gegensatz zu staatlich verfassten fehlte. Deshalb wurden vor allem folgende Negativ- bzw. Mangeldefinitionen des Gegenstandes gewählt:

  • nicht entwickelte (= primitive) Kulturen,
  • schriftlose Kulturen
  • nicht-industrielle Kulturen
  • nichtstaatliche Kulturen
  • „savages“, „sauvages“, „Wilde“, also nach europäischen Maßstäben nicht zivilisierte, im „Naturzustand“ befindliche Kulturen
  • geschichtslose und damit der Tradition verhaftete unmoderne Kulturen
  • nicht entfremdete oder von der eigenen westlichen Zivilisation unberührte Kulturen
  • nichteuropäische Kulturen

Oft wurden besonders auch diejenigen Gesellschaften untersucht, bei denen man davon ausging, dass sie vom Aussterben bedroht seien. Zusammenfassend und positiv gewendet lässt sich sagen, dass sich mit der Ethnologie eine Wissenschaft herausbildete, die zum allergrößten Teil stabile, überschaubare Kleingruppen im Zentrum hat, die sich durch hohe Kommunikationsdichte aller abhängigen Gesellschaftsmitglieder auszeichnen (Face-to-Face-Beziehungen) und sehr oft verwandtschaftlich oder quasi-verwandtschaftlich organisiert sind. Auch wenn sich Kleingruppen innerhalb von größeren gesellschaftlichen Verbänden organisieren, sind sie öfter ein Gegenstand ethnologischer Erforschung (Urbanethnologie, Unternehmensethnologie).

Vor allem in Kleingruppen kann man mit der Methode der teilnehmende Beobachtung zu sinnvollen und modellhaften Aussagen gelangen, ohne dabei statistische und quantitative Verfahren anwenden zu müssen. Durch die weitgehende und oft lange währende Unabhängigkeit der untersuchten Gruppen wurde einerseits eine holistische Perspektive möglich, in der ähnlich der Soziologie das Ganze einer Gesellschaft in den Blick genommen werden kann, während sie andererseits breiteste Vergleichsmöglichkeiten bieten, da in den Ethnographien ein riesiger Erfahrungsschatz unterschiedlichster menschlicher Lebensformen ausführlich verschriftlicht wurde. Die Ethnologie eignet sich damit besonders gut für den Test von Generalisierungen.

Ethnologie im Kanon der Wissenschaften

Einflüsse auf die Ethnologie

Die Ethnologie hat viele Wissenschaftsdisziplinen nachhaltig beeinflusst und wesentlich zu einem veränderten Verständnis von Rationalität, Alterität, Gender, oder Postkolonialismus beigetragen. Umgekehrt ist der zeitgenössische Diskurs der Ethnologie einer Vielzahl theoretischer Strömungen ausgesetzt, die ihrerseits die kognitive Identität des Faches mitprägen. Im Zuge interdisziplinärer Forschung werden Fachgrenzen neu ausgelotet und neue Wissenskonfigurationen entstehen. Folgende Denker der letzten Jahrzehnte werden besonders häufig in der Ethnologie rezipiert:

Ethnologie und Europäische Ethnologie

Eine deutsche Besonderheit ist die Volkskunde, die an deutschsprachigen Hochschulen als eigenständiges Fach auch unter den Namen Europäische Ethnologie oder Kulturanthropologie geführt wird. Die Volkskunde untersucht das Andere in der eigenen (deutschen bzw. europäischen) Kultur und betont in ihrer Herangehensweise Phänomene des Alltags. Der Schwerpunkt liegt dabei im europäischen Raum, wobei Prozesse wie Globalisierung oder Transnationalisierung den Blick über die Grenzen Europas hinweg notwendig gemacht und zu einer größeren Schnittmenge mit der Ethnologie geführt haben. Diese bis heute anhaltenden inhaltlichen wie methodischen Annäherungen haben in den letzten Jahren zu Debatten um die Trennlinien der beiden Fächer geführt.[7]

Forschungsfelder der Ethnologie

Die Ethnologie bezieht fast alle gesellschaftswissenschaftlichen Themen als Unterdisziplin ein, daneben auch naturwissenschaftliche Aspekte wie Ethnopharmazie oder Ethnomathematik. Die Ethnologie erhebt damit den Anspruch einer interdisziplinären Grund- oder Leitwissenschaft,[8] weil die erforschten Gesellschaften aufgrund ihrer großen historischen oder räumlichen Trennung sehr weitreichende kulturelle Vergleiche erlauben. So ergibt sich ein besonders guter Überblick über die gegenseitigen Abhängigkeiten und Beeinflussungen gesellschaftlicher Subsysteme, die sonst meist nur einzeln untersucht werden.

Als wichtigste Fachbereiche der Ethnologie gelten:

Weitere Forschungsfelder sind beispielsweise die Ethnolinguistik, Kognitionsethnologie, Kunstethnologie, Ethnopädagogik, Gender Studies (Geschlechterforschung), visuelle Anthropologie (Medieneinsatz), Aktionsethnologie (eingreifend) und allgemein interkulturelle Kommunikation (siehe auch Themenliste: Fachbereiche der Ethnologie).

Teilweise überschneiden oder überdecken sich die ethnologischen Fachgebiete mit Bereichen der Anthropologie (Menschenkunde), so wird beispielsweise die Wirtschaftsethnologie auch unter der Bezeichnung ökonomische Anthropologie geführt und es gibt die Religionsanthropologie, die Rechtsanthropologie oder die Musikanthropologie.

Methoden

Die ersten Berichte über fremde Kulturen enthielten in den meisten Fällen erhebliche Verfälschungen der realen Verhältnisse, da die Berichterstatter ihre subjektiven Eindrücke eurozentrisch im Vergleich mit der christlich-europäischen Tradition bewerteten – die sie für die einzig zivilisierte Sichtweise hielten. Häufig wurden daher besonders fremdartige Phänomene (ritueller Kannibalismus, Menschenopfer, außergewöhnliche Physiognomie der Menschen usw.) über alle Maßen hervorgehoben.[9] Die Forschungsreisenden, Abenteurer, Kolonialbeamten, Kaufleute und Missionare, die die Kolonien bereisten, hatten noch keinerlei Vorstellung von modernem wissenschaftlichen Arbeiten und verbreiteten daher verzerrte ethnographischen Aufzeichnungen.[10] Dessen ungeachtet griffen Ethnologen bis in das frühe 20. Jahrhundert auf solche Daten zurück. Seit den 1920er Jahren erheben sie diese Daten zumeist selbst. Die Ethnologie gewann früher vor allem materielle Daten, es wurden ethnographische Objekte und weniger die orale Kultur (Erzählungen, Mythen) ausgewertet. Der materielle Schwerpunkt ergab sich aus der Tatsache, dass die meisten Ethnologen nicht wie heute an Universitäten tätig waren, sondern an Museen.

Heute ist das bedeutendste Verfahren zur Datenerhebung die ethnologische Feldforschung. Die charakteristischste Methode während des Feldaufenthaltes ist die teilnehmende Beobachtung, worunter die Integration des Forschers in das Leben einer Gruppe gefasst wird, um ihren Alltag wirklich zu verstehen. Die langanhaltende Augenzeugenschaft vor Ort ist für alle Ethnologen – sofern sie sich nicht kulturhistorischen Fragestellungen (einer der Feldforschungsethnologie gleichwertigen Ausrichtung) verschrieben haben – eine unabdingbare Grundlage der Forschung. Dies unterscheidet die Ethnologie auch von anderen Disziplinen wie den Cultural Studies, die sich zumeist der Analyse von Medienerzeugnissen zuwenden, und von der qualitativ arbeitenden Soziologie, die allenfalls Interviews durchführt.

In der Zeit der Feldforschung leben Ethnologen und Ethnologinnen eng mit der örtlichen Bevölkerung zusammen und lernen deren Alltag kennen. Die Besonderheit dieser Methode ist das kommunikationsgeleitete Vorgehen, um sich bei der Arbeit von den Begegnungen vor Ort leiten zu lassen. Dies führt im Übrigen dazu, dass das Fach weniger theoriegeleitet arbeiten kann als etwa die Nachbardisziplinen: aus dem Felde selbst ergeben sich und häufig erst die letztendlich relevanten theoretischen Fragestellungen – und die Forschungsergebnisse.

Jegliche Feldforschung führt unvermeidbar zu einer Beeinflussung der beobachteten Menschen. Um dies möglichst gering zu halten, hat etwa der Soziologe Roland Girtler 2001 „zehn Gebote der Feldforschung“ formuliert:[11]

  1. Anerkennung von Sitten und Regeln;
  2. Großzügigkeit und Unvoreingenommenheit, Erkennung fremder Werte und Grundsätze, die nicht die eigenen sind;
  3. nicht lästern und abfällig über Gastgeber reden;
  4. Wissen über Geschichte und soziale Verhältnisse;
  5. Wissen über geographische Gegebenheiten;
  6. Bericht über Erlebtes möglichst ohne Vorurteile, Anlegen eines Forschungstagebuchs über Gedanken, Probleme, Freuden, Leiden, Ärgernisse, etc.;
  7. Menschen nicht als bloße Datenlieferanten sehen und behandeln;
  8. Bemühung Gesprächspartner einigermaßen einzuschätzen, um nicht reingelegt oder bewusst belogen zu werden;
  9. nicht als Missionar oder Sozialarbeiter aufspielen, nicht erzieherisch einwirken;
  10. gute Konstitution, Fähigkeit jederzeit zu essen, zu trinken und zu schlafen.

Neben dieser sehr zeitaufwändigen Forschung kommen verschiedene weitere qualitative Techniken der Datengewinnung zum Einsatz: ethnographische Interviews, die strukturiert, halbstrukturiert und offen sein können, Experten- und Fokusgruppengespräche, systematische Beobachtungen, biographische Methoden (siehe auch Ethnographische Methoden). Das Erlernen der im Forschungsgebiet gesprochenen Sprache(n) wird als unabdingbar angesehen. Entsprechend der Ausrichtung aktueller Fragestellungen auf die Verbindungen und Verflechtungen zwischen unterschiedlichen Orten hat sich auch die Forschung an mehreren Orten (multi-sited ethnography) als eine mögliche Vorgehensweise etabliert.

Zur Geschichte der Ethnologie siehe auch

Siehe auch

Portal
 Wikipedia:Portal: Ethnologie – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Ethnologie

Literatur

Grundlagen und Einführungen:

  • Christoph Antweiler: Ethnologie lesen. Ein Führer durch den Bücher-Dschungel (= Arbeitsbücher, Kulturwissenschaft. Band 1). 3., überarbeitete und ergänzte Auflage. Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-5608-9 (mit CD-ROM).
  • Thomas Hylland Eriksen: Small Places, Large Issues. An Introduction to Social and Cultural Anthropology. Pluto, London 2001, ISBN 0-7453-1773-1 (englisch).
  • Hans Fischer, Bettina Beer: Ethnologie. Einführung und Überblick. Reimer, Berlin 2012, ISBN 978-3-496-02844-4.
  • Hans Peter Hahn: Ethnologie. Eine Einführung. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-29685-1 (ergänzende Informationen: ethnologie-einfuehrung.de).
  • Dieter Haller: Dtv-Atlas Ethnologie. 2., vollständig durchgesehene und korrigierte Auflage. dtv, München 2010, ISBN 978-3-423-03259-9.
  • Marvin Harris: Kulturanthropologie. Ein Lehrbuch. Campus, Frankfurt 1989, ISBN 3-593-33976-5 (US-Original: Cultural Anthropology).
  • Frank Heidemann: Ethnologie. Eine Einführung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-8252-3467-6 (Leseprobe in der Google Buchsuche).
  • Karl-Heinz Kohl: Ethnologie, die Wissenschaft vom kulturell Fremden. Eine Einführung. 3., neubearbeitete Auflage. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-46835-3 (Leseprobe in der Google Buchsuche).
  • Ingrid Kreide-Damani (Hrsg.): Ethnologie im Nationalsozialismus. Julius Lips und die Geschichte der „Völkerkunde“. Reichert, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-89500-774-3 (mit Beiträgen von Andre Gingrich, Volker Harms, Lydia Icke-Schwalbe, Ingrid Kreide-Damani, Wolfgang Liedtke, Gudrun Meier, Udo Mischek, Dietrich Treide).
  • Friedrich Ratzel: Völkerkunde. 3 Bände, Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1901 (Band 1, Band 2 und Band 3 im Internet Archive).

Geschichte und theoretische Strömungen:

  • Arjun Appadurai: Modernity at large. Cultural Dimensions of Globalization. University of Minnesota Press, Minneapolis 1996, ISBN 0-8166-2792-4 (englisch; Leseprobe in der Google Buchsuche).
  • Sibylle Alsayad, Adelheid Seyler (Hrsg.): Ethnologen-Lexikon. Biographien, Werke, Theorien. Weissensee, Berlin 2006, ISBN 3-89998-070-0.
  • Thomas Bargatzky: Ethnologie. Eine Einführung in die Wissenschaft von den urproduktiven Gesellschaften. Buske, Hamburg 1997, ISBN 3-87548-039-2 (Leseprobe in der Google Buchsuche).
  • Alan Barnard: History and Theory in Anthropology. UP, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-77333-1 (englisch).
  • Alan Barnard, Jonathan Spencer (Hrsg.): Encyclopaedia of Social and Cultural Anthropology. Routledge, London 2007, ISBN 978-0-415-28558-2 (englisch).
  • Fredrik Barth, Andre Gingrich u. a.: One Discipline, Four Ways. British, German, French, and American Anthropology. UP, Chicago 2005, ISBN 0-226-03828-9 (englisch).
  • Robert Borofsky: Assessing Cultural Anthropology. McGraw-Hill, New York 1994, ISBN 0-07-006578-0 (englisch).
  • Christian Feest, Karl-Heinz Kohl (Hrsg.): Hauptwerke der Ethnologie. Kroener, Stuttgart 2001, ISBN 3-520-38001-3.
  • Andre Gingrich: Erkundungen. Themen der ethnologischen Forschungen. Boehlau, Wien 1999, ISBN 3-205-98992-9.
  • Dieter Haller: Die Suche nach dem Fremden. Geschichte der Ethnologie in der Bundesrepublik 1945–1990. Campus, Frankfurt 2012, ISBN 978-3-593-39600-2.
  • Marvin Harris: The Rise of Anthropological Theory. A History of Theories of Culture. Erweiterte Neuauflage. AltaMira Press, Walnut Creek 2001, ISBN 0-7591-0132-9 (englisch).
  • Hans-Jürgen Hildebrandt: Bausteine zu einer wissenschaftlichen Erforschung der Geschichte der Ethnologie. Utz, München 2003, ISBN 3-8316-0298-0.
  • Holger Jebens, Karl-Heinz Kohl (Hrsg.): The End of Anthropology? Sean Kingston, Wantage 2011, ISBN 978-1-907774-28-7, doi:10.1080/00664677.2014.899201.
  • Alexander Knorr: Cyberanthropology. Hammer, Wuppertal 2011, ISBN 978-3-7795-0359-0 (deutsch).
  • Adam Kuper: Anthropology and Anthropologists. The modern British school. Routledge, London 2002, ISBN 0-415-11895-6 (englisch).
  • Stephan Moebius: Marcel Mauss. UVK, Konstanz 2006, ISBN 3-89669-546-0.
  • Klaus E. Müller: Geschichte der antiken Ethnographie. Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-499-55589-1.
  • Werner Petermann: Die Geschichte der Ethnologie. Hammer, Wuppertal 2004, ISBN 3-87294-930-6.
  • Martin Rössler: Die deutschsprachige Ethnologie bis ca. 1960. Ein historischer Abriss (= Kölner Arbeitspapiere zur Ethnologie. Nr. 1). Institut für Völkerkunde, Universität Köln 2007 (online auf ub.uni-koeln.de mit PDF-Download; Besprechung von Jürgen Jensen: PDF-Datei; 57 kB; 7 Seiten).
  •  Han F. Vermeulen: Before Boas: the genesis of ethnography and ethnology in the German Enlightenment (= Critical Studies in the History of Anthropology). University of Nebraska Press, Lincoln 2015, ISBN 978-0-8032-5542-5.

Weblinks

Commons-logo.png Commons: Ethnologie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Ethnologie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikisource: Ethnologie – Quellen und Volltexte
  • Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde (DGV): Homepage. Institut für Ethnologie und Afrikastudien, Universität Mainz, abgerufen am 11. Juni 2014.
  • Gesellschaft für Ethnographie (GfE): Homepage. Institut für Europäische Ethnologie, Universität Berlin, abgerufen am 11. Juni 2014.
  • Lorenz Khazaleh: Ethnologie/Sozialanthropologie in den Medien. Eigener Blog, Oslo, abgerufen am 11. Juni 2014 (deutsch/englisch, aktuelle Meldungen sowie Ankündigungen).
  • EVIFA (Virtuelle Fachbibliothek Ethnologie): Homepage. Universitätsbibliothek der Universität Berlin, abgerufen am 11. Juni 2014.
  • Dieter Haller: Interviews with German Anthropologists. In: Video Portal for the History of German Anthropology post 1945. Universität Bochum, abgerufen am 11. Juni 2014 (englisch, 260 Kurzportraits, plus 15 Ethnologen und Ethnologinnen in deutschsprachigen Videos, englisch untertitelt).
  • Forum Ethnologie im Nationalsozialismus (FEiNS): Homepage. Cristian Alvarado, Lateinamerika-Zentrum, Universität Hamburg, abgerufen am 11. Juni 2014.

Einzelnachweise

  1. Der Ethnographic Atlas by George P. Murdock enthält mittlerweile Datensätze zu 1300 Ethnien (Stand Dezember 2012 im InterSciWiki), von denen oft nur Stichproben ausgewertet wurden, beispielsweise im internationalen HRAF-Projekt.
  2. 2,0 2,1 Fakultät für Kulturwissenschaften: Professur für Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie. Europa-Universität Viadrina (EUV), Frankfurt (Oder), 2014, abgerufen am 11. Juni 2014: „Das Lehrgebiet »Vergleichende Kultur- und Sozialanthropologie« wird an anderen deutschen Universitäten in der Regel unter dem Namen »Ethnologie« bzw. »Völkerkunde« vertreten. Mit der Änderung des Namens von Ethnologie zu Anthropologie wird an der Europa-Universität Viadrina zum einen betont, dass das Fach sich nicht auf die Untersuchung fremder Kulturen beschränkt, sondern sich in besonderem Maße auch der eigenen Kultur und Gesellschaft zuwendet.“
  3. Vergleiche Christoph Antweiler: Urbanität und Ethnologie. Aktuelle Theorietrends und die Methodik ethnologischer Stadtforschung. In: Zeitschrift für Ethnologie. Band 129, Heft 2, 2004, S. 285–307.
  4. Michel Panoff, Michel Perrin: Taschenwörterbuch der Ethnologie. Berlin 1982, S. 93–95.
  5. Nikolaus Münzel: Kurze Einführung in die Ethnomedizin. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 3, 1985, S. 5–9, hier: S. 5 f. (zitiert)
  6. Nikolaus Münzel: Kurze Einführung in die Ethnomedizin. 1985, S. 6.
  7. Vergleiche Alexander Knorr a.k.a. Zephyrin Xirdal: Volkskunde vs. Völkerkunde? „Kulturwissenschaftliche Technikforschung“ and „Cyberanthropology“. In: xirdalium.net. Eigener Blog, 16. Februar 2006, abgerufen am 11. Juni 2014 (englisch).
  8. Klaus E. Müller: Das magische Universum der Identität. Elementarformen sozialen Verhaltens. Ein ethnologischer Grundriss. Campus, Frankfurt u. a. 1987, ISBN 3-593-33855-6, S. 386–387.
  9. Hans-Jürgen Greschat: Naturreligionen, erschienen in: Horst Balz et al. (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie, Band 24: „Napoleonische Epoche – Obrigkeit“. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1994, ISBN 978-3-11-019098-4. S. 185–188.
  10. David Gibbons: Atlas des Glaubens. Die Religionen der Welt. Übersetzung aus dem Englischen, Frederking & Thaler, München 2008, ISBN 978-3-89405-719-0. S. 92.
  11. Philip Franz Fridolin Gondecki: Wir verteidigen unseren Wald. Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, Online-Version, Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Veröffentlicht am 22.01.2015. S. 144.


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