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Askese

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Askese (griech. ασκησις askesis „Übung“, von ασκεω askeo „üben, sich befleißigen“) bezeichnete ursprünglich die mit der Zugehörigkeit zu einer philosophischen Schule oder einem religiösem Kult verbundenen praktischen Handlungen, insbesondere spirituelle Übungen (Konzentration und Meditation).

Allgemein und weltanschaulich neutral versteht man unter Askese den Verzicht auf sinnliche Genüsse und Vergnügungen zugunsten der Erreichung eines als höherwertiger oder innerlich befriedigender erachteten Ziels. In einem engeren Sinn versteht man darunter die religiös oder weltanschaulich motivierte Enthaltsamkeit, insbesondere den Verzicht auf Genuss von Rauschmitteln (Abstinenz), das Fasten und die sexuelle Enthaltsamkeit.

Zu unterscheiden ist ferner zwischen individueller und kollektiver Askese. Ein Beispiel dafür ist das Fasten im Islam während des Ramadan. Individuelle Askese basiert hingegen auf einer freien Entscheidung und ist eine besondere Leistung - ein Asket verzichtet, aber er dürfte, wenn er wollte. Nur dann, wenn die Askese völlig freiwillig und bewusst angestrebt wird, kann sie der geistigen Entwicklung förderlich sein, ansonsten kann ihre Wirkung sehr schnell ins Gegenteil umschlagen. Triebe, die bloss ins Unterbewusstsein verdrängt werden, können dort zu beträchtlicher Stärke heranwachsen, insbesondere, wenn sie ungewollt durch geistige Übungen zusätzlich verstärkt werden. Geistiges Training verstärkt eben grundsätzlich alle Seelenkräfte, förderliche und hemmende gleichermaßen und unabhängig davon, ob sie bewusst oder unbewusst sind. Darüber hinaus kann zeitweilige Enthaltsamkeit auch als raffiniertes Mittel zur späteren Luststeigerung missbraucht werden.

Askese im Bereich der Sexualität hat das Ideal absoluter Keuschheit. Im Gegensatz dazu steht die Libertinage, die das Ideal der freien Liebe propagiert.

„Dies zeigt sich ganz besonders dann, wenn die Menschen aus einer gewissen Scheu vor einem richtigen Verhältnis zu den ahrimanischen Gewalten die Sinneswelt verachten, die Freude und das richtige Verhältnis zur Sinneswelt in sich austilgen und, um nicht an der Sinneswelt zu hängen, alles Interesse an der Sinneswelt vertilgen. Dann kommt die falsche Askese. Und diese falsche Askese bietet die stärkste Handhabe zum Eingreifen wiederum der unrichtigen luziferischen Impulse. Man könnte geradezu die Geschichte der Askese so schreiben, daß man sie als fortwährende Verlockung von selten Luzifers darstellen würde. Da setzt sich der Mensch in der falschen Askese den Verlockungen Luzifers aus, weil er, statt die Waagschale ins Gleichgewicht zu versetzen, die Kräfte als polarisch zu verwenden, die eine Seite ganz austilgt. So hat Ahriman seine volle Berechtigung für alle richtige Schätzung des Menschen gegenüber der physisch-sinnlichen Welt.“ (Lit.:GA 147, S. 36f)

Siehe auch

Literatur

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