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Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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== Johann Wolfgang Goethe, Schriften zur Naturwissenschaft ==
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== Johann Wolfgang Goethe, Schriften zur Naturwissenschaft ==
[[Datei:Goethe portraitskizze joseph karl stieler 1828.jpg|thumb|250px|[[Johann Wolfgang von Goethe]] (1749 - 1832)]]
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== Goethe als Naturforscher ==
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Bereits in jungen Jahren hatte [[Goethe]] eine tieferlebte Verehrung für die Natur; sie war die Gottheit, der schon der siebenjährige Knabe ehrfurchtsvoll einen Altar errichtete. Dieser herzlichen Liebe zur Natur, die sich durch seine ausgedehnten naturkundlichen Studien zur Erkenntnis vertiefte, blieb Goethe sein Leben lang treu. Goethes künstlerische Begabungen richteten sich nicht nur auf die Dichtkunst. Auch als Zeichner war er hochbegabt und konnte sich lange nicht entscheiden, worauf er sein Schwergewicht legen sollte. Eine innige Beziehung zum Licht und seinen Farben zeichnete ihn ein Leben lang aus und prägte seinen Dichtungen einen unverkennbar konkret bildhaften Charakter auf, und so war sein Sinnen und Dichten zugleich immer auch ein Schauen. Dass Goethe in späteren Jahren als Naturforscher eine eigene Farbenlehre entwickelt hat, ist nicht zufällig, sondern liegt tief in seinem ganzen Wesen begründet. Goethe war der geborene «Augenmensch». Schon die äußere Erscheinung seiner Augen konnte die Menschen beeindrucken - die dunkelbraunen Pupillen waren mit einem blauen Rand umgeben -, mehr aber noch die niemals ruhende, wache Eindringlichkeit seines Blicks. Schon von jüngsten Jahren an zeigte sich bei Goethe seine bemerkenswerte visuelle Veranlagung. Bilder und Szenen, die ihn besonders tief beeindruckten, konnten ihm Stunden, Tage, oft sogar noch Jahre später in farbigen [[Halluzination]]en, sog. eidetischen Bildern ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] εἶδος (eidos) = Bild), erscheinen. Dabei erscheinen häufig die Farben Gelb und Blau stärker als Rot und Grün hervorzutreten.
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== Goethe als Naturforscher ==
  
Goethe war stets der Ansicht, dass seine [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] das Bedeutsamste war, das er in seinem Leben geschaffen hat. Tatsächlich hat er damit die Grundlage für eine wissenschaftliche Betrachtung der Natur gelegt, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die [[quantitativ]]e Erfassung der Naturerscheinung steht bei der herkömmlichen Naturwissenschaft im Vordergrund. „Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist“, war hier seit Galilei der oberste Grundsatz.
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Bereits in jungen Jahren hatte [[Goethe]] eine tieferlebte Verehrung für die Natur; sie war die Gottheit, der schon der siebenjährige Knabe ehrfurchtsvoll einen Altar errichtete. Dieser herzlichen Liebe zur Natur, die sich durch seine ausgedehnten naturkundlichen Studien zur Erkenntnis vertiefte, blieb Goethe sein Leben lang treu. Goethes künstlerische Begabungen richteten sich nicht nur auf die Dichtkunst. Auch als Zeichner war er hochbegabt und konnte sich lange nicht entscheiden, worauf er sein Schwergewicht legen sollte. Eine innige Beziehung zum Licht und seinen Farben zeichnete ihn ein Leben lang aus und prägte seinen Dichtungen einen unverkennbar konkret bildhaften Charakter auf, und so war sein Sinnen und Dichten zugleich immer auch ein Schauen. Dass Goethe in späteren Jahren als Naturforscher eine eigene Farbenlehre entwickelt hat, ist nicht zufällig, sondern liegt tief in seinem ganzen Wesen begründet. Goethe war der geborene «Augenmensch». Schon die äußere Erscheinung seiner Augen konnte die Menschen beeindrucken - die dunkelbraunen Pupillen waren mit einem blauen Rand umgeben -, mehr aber noch die niemals ruhende, wache Eindringlichkeit seines Blicks. Schon von jüngsten Jahren an zeigte sich bei Goethe seine bemerkenswerte visuelle Veranlagung. Bilder und Szenen, die ihn besonders tief beeindruckten, konnten ihm Stunden, Tage, oft sogar noch Jahre später in farbigen [[Halluzination]]en, sog. eidetischen Bildern ([[wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] εἶδος (eidos) = Bild), erscheinen. Dabei erscheinen häufig die Farben Gelb und Blau stärker als Rot und Grün hervorzutreten.  
  
Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen [[Phänomenologie]] der [[sinnlich]] [[Erfahrung|erfahrbaren]] [[Erscheinung]]en. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die [[Sinnesqualitäten]] selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Genau so wie die messbaren Bewegungsvorgänge lassen sich auch die objektiven Zusammenhänge der Farbphänomene gesetzmäßig erfassen und beschreiben. Das zu leisten, ist die Aufgabe der Farbenlehre, wie sie Goethe verstanden haben wollte. Von den komplizierteren Erscheinungen, bei denen wir zunächst noch nicht beurteilen können, warum sie sich so und nicht anders zeigen, schreitet er zu einfacheren [[Phänomen]]en voran, um endlich zu den [[Urphänomen]]en zu kommen, die wir in ihrem Zustandekommen unmittelbar nicht nur anschauen, sondern zugleich auch durchschauen können. Bei Goethe trennt sich das [[Denken]] niemals von den beobachteten Erscheinungen, sondern geht mit ihnen Hand in Hand – eine Methode, die zu Recht als „[[Anschauende Urteilskraft]]“ bezeichnet werden darf. Die Phänomene selbst, wie sie vor unseren Augen sich schrittweise aus den Urphänomenen entwickeln lassen, sind die Lehre. Goethe hat damit nicht weniger geleistet, als die Grundlage für eine  völlig hypothesenfreie Naturwissenschaft zu geben, die mit Fug und Recht als eigenständige [[Goetheanismus|Goetheanistische Naturwissenschaft]] bezeichnet werden darf.
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Goethe war stets der Ansicht, dass seine [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] das Bedeutsamste war, das er in seinem Leben geschaffen hat. Tatsächlich hat er damit die Grundlage für eine wissenschaftliche Betrachtung der Natur gelegt, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die [[Quantitativ]]e Erfassung der Naturerscheinung steht bei der herkömmlichen Naturwissenschaft im Vordergrund. „Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist“, war hier seit Galilei der oberste Grundsatz.  
  
== Schriften zur Naturwissenschaft ==
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Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen [[Phänomenologie]] der [[Sinnlich]] [[Erfahrung|erfahrbaren]] [[Erscheinung]]en. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die [[Sinnesqualitäten]] selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Genau so wie die messbaren Bewegungsvorgänge lassen sich auch die objektiven Zusammenhänge der Farbphänomene gesetzmäßig erfassen und beschreiben. Das zu leisten, ist die Aufgabe der Farbenlehre, wie sie Goethe verstanden haben wollte. Von den komplizierteren Erscheinungen, bei denen wir zunächst noch nicht beurteilen können, warum sie sich so und nicht anders zeigen, schreitet er zu einfacheren [[Phänomen]]en voran, um endlich zu den [[Urphänomen]]en zu kommen, die wir in ihrem Zustandekommen unmittelbar nicht nur anschauen, sondern zugleich auch durchschauen können. Bei Goethe trennt sich das [[Denken]] niemals von den beobachteten Erscheinungen, sondern geht mit ihnen Hand in Hand – eine Methode, die zu Recht als „[[Anschauende Urteilskraft]]“ bezeichnet werden darf. Die Phänomene selbst, wie sie vor unseren Augen sich schrittweise aus den Urphänomenen entwickeln lassen, sind die Lehre. Goethe hat damit nicht weniger geleistet, als die Grundlage für eine völlig hypothesenfreie Naturwissenschaft zu geben, die mit Fug und Recht als eigenständige [[Goetheanismus|Goetheanistische Naturwissenschaft]] bezeichnet werden darf.
  
=== Farbenlehre ===
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== Schriften zur Naturwissenschaft  ==
  
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=== Farbenlehre ===
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Versuch, die Elemente der Farbenlehre zu entdecken|Versuch, die Elemente der Farbenlehre zu entdecken (1794)]]
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* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre|Zur Farbenlehre (1810)]]
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* ([[Bibliothek:Goethe/Gespräche/1829/1187|Gespräch mit Eckermann am 19. Februar 1829 über farbige Schatten]])
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=== Wissenschaftslehre ===
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von den farbigen Schatten|Von den farbigen Schatten (1792)]]
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* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Studie nach Spinoza|Studie nach Spinoza]]
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=== Wissenschaftslehre  ===
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt|Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt]]
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* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Symbolik|Symbolik]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Studie nach Spinoza|Studie nach Spinoza]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Beobachtung und Denken|Beobachtung und Denken]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt|Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Physikalische Wirkungen|Physikalische Wirkungen]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Symbolik|Symbolik]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Polarität|Polarität]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Beobachtung und Denken|Beobachtung und Denken]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Glückliches Ereignis|Glückliches Ereignis]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Physikalische Wirkungen|Physikalische Wirkungen]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erfahrung und Wissenschaft|Erfahrung und Wissenschaft]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Polarität|Polarität]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bedenken und Ergebung|Bedenken und Ergebung]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Glückliches Ereignis|Glückliches Ereignis]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Einwirkung der neueren Philosophie|Einwirkung der neueren Philosophie]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erfahrung und Wissenschaft|Erfahrung und Wissenschaft]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Anschauende Urteilskraft|Anschauende Urteilskraft]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bedenken und Ergebung|Bedenken und Ergebung]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort|Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Einwirkung der neueren Philosophie|Einwirkung der neueren Philosophie]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen|Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Anschauende Urteilskraft|Anschauende Urteilskraft]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Vorschlag zur Güte|Vorschlag zur Güte]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort|Bedeutende Fördernis durch ein einziges geistreiches Wort]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Analyse und Synthese|Analyse und Synthese]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen|Ernst Stiedenroth, Psychologie zur Erklärung der Seelenerscheinungen]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erfinden und Entdecken|Erfinden und Entdecken]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Vorschlag zur Güte|Vorschlag zur Güte]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Das Sehen in subjektiver Hinsicht|Das Sehen in subjektiver Hinsicht, von Purkinje - 1819]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Analyse und Synthese|Analyse und Synthese]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang|Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Erfinden und Entdecken|Erfinden und Entdecken]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Tonlehre|Tonlehre]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Das Sehen in subjektiver Hinsicht|Das Sehen in subjektiver Hinsicht, von Purkinje - 1819]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Meteore des literarischen Himmels|Meteore des literarischen Himmels]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang|Naturwissenschaftlicher Entwicklungsgang]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Philosophie|Zur Philosophie]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Tonlehre|Tonlehre]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur|Die Natur (Fragment)]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Meteore des literarischen Himmels|Meteore des literarischen Himmels]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur#Goethe an den Kanzler v. Müller (1828)|Goethe an den Kanzler v. Müller (1828) über den aphoristischen Aufsatz: Die Natur]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Philosophie|Zur Philosophie]]  
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur|Die Natur (Fragment)]]  
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Die Natur#Goethe_an_den_Kanzler_v._M.C3.BCller_.281828.29|Goethe an den Kanzler v. Müller (1828) über den aphoristischen Aufsatz: Die Natur]]
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=== Botanik  ===
  
=== Botanik ===
 
 
*Aufsätze zur allgemeinen Botanik  
 
*Aufsätze zur allgemeinen Botanik  
**Bildungstrieb
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**Bildungstrieb  
**Problem und Erwiderung
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**Problem und Erwiderung  
*Bildung und Umbildung organischer Naturen
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*Bildung und Umbildung organischer Naturen  
*Die Metamorphose der Pflanzen
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*Die Metamorphose der Pflanzen  
*Metamorphose der Pflanzen: Zweiter Versuch
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*Metamorphose der Pflanzen: Zweiter Versuch  
 
*Über die Spiraltendenz der Vegetation
 
*Über die Spiraltendenz der Vegetation
  
=== Vergleichende Anatomie - Zoologie ===
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=== Vergleichende Anatomie - Zoologie ===
*Die Metamorphose der Insekten, besonders der Schmetterlinge, wie auch ihre übrigen Eigenschaften und Ökonomie betreffend
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*Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie
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*Die Metamorphose der Insekten, besonders der Schmetterlinge, wie auch ihre übrigen Eigenschaften und Ökonomie betreffend  
*Principes de philosophie zoologique. Discutés en mars 1830 au sein de l'Academie royale des sciences par Mr. Geoffroy de Saint-Hilaire. Paris 1830
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*Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie  
*Über den Zwischenkiefer des Menschen und der Tiere
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*Principes de philosophie zoologique. Discutés en mars 1830 au sein de l'Academie royale des sciences par Mr. Geoffroy de Saint-Hilaire. Paris 1830  
*Versuch einer allgemeinen Vergleichungslehre
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*Über den Zwischenkiefer des Menschen und der Tiere  
*Versuch über die Gestalt der Tiere
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*Versuch einer allgemeinen Vergleichungslehre  
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*Versuch über die Gestalt der Tiere  
 
*Vorträge über die drei ersten Kapitel des Entwurfs einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie
 
*Vorträge über die drei ersten Kapitel des Entwurfs einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie
  
=== Zur Physiognomik ===
+
=== Zur Physiognomik ===
*Eingang (Mensch und Tier)
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*Physiognomische Diagnosen (Rameau, Brutus, weitere)
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Eingang|Eingang (Über den Geschlechtsunterschied von Mensch und Tier)]]
*Tierschädel
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Physiognomische Diagnosen|Physiognomische Diagnosen (Rameau, Brutus, weitere)]]
*Von den oft nur scheinbaren Fehlschlüssen des Physiognomisten
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Tierschädel|Tierschädel]]
*Von der Physiognomik überhaupt
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von den oft nur scheinbaren Fehlschlüssen des Physiognomisten|Von den oft nur scheinbaren Fehlschlüssen des Physiognomisten]]
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Von der Physiognomik überhaupt]]
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 +
=== Geologie und Mineralogie  ===
 +
 
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*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]
  
=== Geologie und Mineralogie ===
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=== Schriften zur Meteorologie  ===
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Über den Granit|Über den Granit]]
+
  
=== Schriften zur Meteorologie ===
+
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Witterungslehre|Versuch einer Witterungslehre]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Witterungslehre|Versuch einer Witterungslehre]]
+
 
*Wolkengestalt nach Howard
 
*Wolkengestalt nach Howard
  
=== Aphorismen und Fragmente ===
+
=== Aphorismen und Fragmente ===
  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Allgemeines|Allgemeines]]
+
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Allgemeines|Allgemeines]]  
* [[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Urphänomen|Urphänomen]]
+
*[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Urphänomen|Urphänomen]]

Version vom 13. Juni 2009, 23:27 Uhr

Johann Wolfgang Goethe, Schriften zur Naturwissenschaft

Goethe portraitskizze joseph karl stieler 1828.jpg
Farbenkreis.jpg

Goethe als Naturforscher

Bereits in jungen Jahren hatte Goethe eine tieferlebte Verehrung für die Natur; sie war die Gottheit, der schon der siebenjährige Knabe ehrfurchtsvoll einen Altar errichtete. Dieser herzlichen Liebe zur Natur, die sich durch seine ausgedehnten naturkundlichen Studien zur Erkenntnis vertiefte, blieb Goethe sein Leben lang treu. Goethes künstlerische Begabungen richteten sich nicht nur auf die Dichtkunst. Auch als Zeichner war er hochbegabt und konnte sich lange nicht entscheiden, worauf er sein Schwergewicht legen sollte. Eine innige Beziehung zum Licht und seinen Farben zeichnete ihn ein Leben lang aus und prägte seinen Dichtungen einen unverkennbar konkret bildhaften Charakter auf, und so war sein Sinnen und Dichten zugleich immer auch ein Schauen. Dass Goethe in späteren Jahren als Naturforscher eine eigene Farbenlehre entwickelt hat, ist nicht zufällig, sondern liegt tief in seinem ganzen Wesen begründet. Goethe war der geborene «Augenmensch». Schon die äußere Erscheinung seiner Augen konnte die Menschen beeindrucken - die dunkelbraunen Pupillen waren mit einem blauen Rand umgeben -, mehr aber noch die niemals ruhende, wache Eindringlichkeit seines Blicks. Schon von jüngsten Jahren an zeigte sich bei Goethe seine bemerkenswerte visuelle Veranlagung. Bilder und Szenen, die ihn besonders tief beeindruckten, konnten ihm Stunden, Tage, oft sogar noch Jahre später in farbigen Halluzinationen, sog. eidetischen Bildern (griech. εἶδος (eidos) = Bild), erscheinen. Dabei erscheinen häufig die Farben Gelb und Blau stärker als Rot und Grün hervorzutreten.

Goethe war stets der Ansicht, dass seine Farbenlehre das Bedeutsamste war, das er in seinem Leben geschaffen hat. Tatsächlich hat er damit die Grundlage für eine wissenschaftliche Betrachtung der Natur gelegt, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Die Quantitative Erfassung der Naturerscheinung steht bei der herkömmlichen Naturwissenschaft im Vordergrund. „Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist“, war hier seit Galilei der oberste Grundsatz.

Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen Phänomenologie der Sinnlich erfahrbaren Erscheinungen. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die Sinnesqualitäten selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Genau so wie die messbaren Bewegungsvorgänge lassen sich auch die objektiven Zusammenhänge der Farbphänomene gesetzmäßig erfassen und beschreiben. Das zu leisten, ist die Aufgabe der Farbenlehre, wie sie Goethe verstanden haben wollte. Von den komplizierteren Erscheinungen, bei denen wir zunächst noch nicht beurteilen können, warum sie sich so und nicht anders zeigen, schreitet er zu einfacheren Phänomenen voran, um endlich zu den Urphänomenen zu kommen, die wir in ihrem Zustandekommen unmittelbar nicht nur anschauen, sondern zugleich auch durchschauen können. Bei Goethe trennt sich das Denken niemals von den beobachteten Erscheinungen, sondern geht mit ihnen Hand in Hand – eine Methode, die zu Recht als „Anschauende Urteilskraft“ bezeichnet werden darf. Die Phänomene selbst, wie sie vor unseren Augen sich schrittweise aus den Urphänomenen entwickeln lassen, sind die Lehre. Goethe hat damit nicht weniger geleistet, als die Grundlage für eine völlig hypothesenfreie Naturwissenschaft zu geben, die mit Fug und Recht als eigenständige Goetheanistische Naturwissenschaft bezeichnet werden darf.

Schriften zur Naturwissenschaft

Farbenlehre

Wissenschaftslehre

Botanik

  • Aufsätze zur allgemeinen Botanik
    • Bildungstrieb
    • Problem und Erwiderung
  • Bildung und Umbildung organischer Naturen
  • Die Metamorphose der Pflanzen
  • Metamorphose der Pflanzen: Zweiter Versuch
  • Über die Spiraltendenz der Vegetation

Vergleichende Anatomie - Zoologie

  • Die Metamorphose der Insekten, besonders der Schmetterlinge, wie auch ihre übrigen Eigenschaften und Ökonomie betreffend
  • Erster Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie
  • Principes de philosophie zoologique. Discutés en mars 1830 au sein de l'Academie royale des sciences par Mr. Geoffroy de Saint-Hilaire. Paris 1830
  • Über den Zwischenkiefer des Menschen und der Tiere
  • Versuch einer allgemeinen Vergleichungslehre
  • Versuch über die Gestalt der Tiere
  • Vorträge über die drei ersten Kapitel des Entwurfs einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie, ausgehend von der Osteologie

Zur Physiognomik

Geologie und Mineralogie

Schriften zur Meteorologie

Aphorismen und Fragmente