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Wiener Becken

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Physische Geographie des Übergangsbereichs zwischen Ostalpen und Westkarpaten. Das rautenförmige Wiener Becken (i. w. S.) zeichnet sich deutlich in der Bildmitte ab.

Das Wiener Becken ist ein fossiles, geologisch junges tektonisches Einbruchsbecken und Sedimentbecken im Nahtbereich zwischen Alpen, Karpaten und der Pannonischen Tiefebene. Topographisch trennt es die Alpen von den Westkarpaten, verbindet sie aber geologisch über entsprechende Gesteine im Untergrund. Es bildet den westlichsten Teil der sehr ausgedehnten Vegetationszone des eurasischen Steppengürtels.

Das Wiener Becken hat einen spindel- oder rautenförmigen Grundriss mit einer Längsausdehnung (Südwest-Nordost) von 200 km und einer Querausdehnung (Nordwest-Südost) von maximal 50 km. In der naturräumlichen Gliederung Niederösterreichs wird mit dem Namen Wiener Becken nur das annähernd dreieckige morphologische Becken südlich der Donau („Südliches Wiener Becken“) sowie das Marchfeld („Nördliches Wiener Becken“) belegt. Diese beiden Tiefländer nehmen Teile der Bezirke Mödling, Baden, Bruck an der Leitha, Korneuburg, Neunkirchen und Wiener Neustadt ein. Unter Berücksichtigung geologischer Aspekte zählen aber auch das Hügelland des östlichen Weinviertels, das Niedermährische Becken in Tschechien und das Záhorie-Tiefland in der Slowakei dazu.

Rudolf Steiner hat auch auf die besondere seelische und geistige Bedeutung des Wiener Beckens hingewiesen:

„Geologisch gehört das sogenannte Wiener Becken zu den interessantesten Gebieten der Erde. Da findet man gewissermaßen wie in einem irdischen Mikrokosmos, wie in einer kleinen Erde, alles zusammengetragen, was aufeinander wirkt, aber einem auch versinnbildlicht dasjenige, was einem erklären kann das, was sonst ausgebreitet ist in der Erdoberfläche. Und tief anregend ist die Betrachtung dieses Wiener Beckens mit den zahlreichen Geheimnissen der Erdentstehung, die man da studieren kann, für denjenigen, der für naturwissenschaftliche Betrachtungen Interesse und Verständnis hat. Man möchte sagen, schon die Erde selbst entwickelt da in der Mitte Europas eine Mannigfaltigkeit, die zu einer Einheit verbunden ist. Und das, was da in der Erde geologisch vorhanden ist, spiegelt sich im Grunde genommen nur in dem, was über diesem Erdboden in den Gemütern der Menschen sich abspielt.“ (Lit.:GA 65, S. 344f)

„Eine außerordentlich interessante Bemerkung hat Herr Dr. Thomastik[1] gemacht. Das ist diese, daß in Wien eigentlich der Sammelplatz war für alle hohen Musiker, und daß diese Musiker an Wien festgehalten haben, an Wien viel gehabt haben, trotzdem man sie wahrhaftig dort nicht auf Rosen gebettet hat! Ich will Ihnen eine einfache Sache sagen, woran Sie sehen können, daß in Wien geradezu ein Sammelbecken für gewisse Leute sein sollte. Sie können die geologischen Verhältnisse in Europa studieren, indem Sie über weite Gebiete gehen - nun, selbstverständlich ist das cum grano salis zu verstehen, aber das ist ein sehr kleines granum - : Das Wiener Becken, einfach der Boden, auf dem Wien steht, und die Umgebung, enthält so viel an Zusammenfluß aller europäischen geologischen Verhältnisse, daß man im Wiener Becken fast die ganze europäische Geologie studieren kann. Nun, wenn Sie eine Ahnung davon haben, was das bedeutet, wie innig alles dasjenige, was im Geistigen ist, mit dem Boden zusammenhängt, wenn Sie bedenken, was das bedeutet, daß eigentlich ein Kompendium der ganzen europäischen Bodenverhältnisse in Wien ist, und wenn Sie das zusammenhalten damit, daß ja das Substantielle als solches, die Verhältnisse der Substanzen zueinander eigentlich die Tonleiter sind - nicht wahr, chemische Äquivalenzgewichte sind eigentlich Tonverhältnisse (Lücke in der Nachschrift) -, wenn Sie das alles bedenken, so werden Sie sehen, daß man innerlich wirklich geradezu aus den kosmischen Verhältnissen heraus das Richtige trifft, wenn man sagt, daß in Wien auch ein solches seelisch-geistiges Milieu ist, in dem ganz besonders musikalische Genies sich ansässig machen und sympathisch berührt fühlen müssen.“ (Lit.:GA 283, S. 94)

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Dr. Franz Thomastik, 1883-1951, österreichischer Geigenbauer, Schöpfer der «Thomastik-Geige». Rudolf Steiner hatte später nochmals ein Gespräch mit ihm über neue Wege und Möglichkeiten des Geigenbaus, als er Dr. Thomastik anläßlich des Wiener Kongresses im Juni 1922 in seiner Werkstatt in Wien besuchte.


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