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Raschi-Schrift

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Talmud: Beginn des Traktats „Berachoth“. In der Mitte Mischna und Gemara in Quadratschrift, rechts der Kommentar von Raschi, links und außen spätere Kommentare in Raschi-Schrift

Die Raschi-Schrift (hebr. כתב רש״י k'tav raschi), selten auch rabbinische Schrift, ist eine auf der sephardischen hebräischen Halbkursivschrift basierende Variante der hebräischen Schrift, die hauptsächlich zur Wiedergabe von rabbinischen Kommentaren zu Texten der Hebräischen Bibel und des Talmuds verwendet wird.[1] Dieser Schrifttypus, Maschket- oder Maschaitschrift genannt,[2] wurde ursprünglich hauptsächlich für Buchmanuskripte benutzt und nach Erfindung des Buchdrucks beibehalten.[3] Im Buchdruck erstmals verwendet wurde sie, soweit bekannt, in der von Abraham ben Garton 1475 in Reggio di Calabria gedruckten Ausgabe des Torakommentars des französisch-jüdischen Gelehrten Raschi (1040–1105).[4] Seit Bibel- oder Talmudtext und rabbinischer Kommentar im Druck auf einer Seite dargestellt werden, wie etwa in den Bomberg- und Soncino-Talmud-Ausgaben, dient die Schrift der Unterscheidung zwischen Primärtext, für den die als assyrisch bezeichnete Quadratschrift verwendet wird, und rabbinischem Kommentar und erhielt den Namen „Raschi-Schrift“.[5] Raschi selbst schrieb nicht in einer sephardischen, sondern in einer zarfatischen, nordfranzösischen Schrift.[2] Von Einigen wird die Meinung vertreten, dass die Raschi-Schrift schwierig zu lesen sei.

In Raschi-Schrift wurden traditionellerweise auch die Texte in Ladino gedruckt,[3] manchmal auch jiddische Texte, für die jedoch meist eine aschkenasische Maschketschrift, „Waibertaitsch“ genannt, verwendet wurde.[6] Heute wird beides in der Regel in Quadratschrift gedruckt.[7]

Die Raschi-Schrift im Vergleich zur Quadratschrift
Raschi-Schrift / Quadratschrift
א = Hebrew letter Alef Rashi.png ב = Hebrew letter Bet Rashi.png ג = Hebrew letter Gimel Rashi.png ד = Hebrew letter Daled Rashi.png ה = Hebrew letter He Rashi.png ו = Datei:Hebrew letter Vav Rashi.png ז = Hebrew letter Zayin Rashi.png ח = Hebrew letter Het Rashi.png ט = Hebrew letter Tet Rashi.png
י = Hebrew letter Yud Rashi.png כ = Hebrew letter Kaf-nonfinal Rashi.png ך = Hebrew letter Kaf-final Rashi.png ל = Lamed (Rashi-script - Hebrew letter).svg מ = Hebrew letter Mem-nonfinal Rashi.png ם = Hebrew letter Mem-final Rashi.png נ = Hebrew letter Nun-nonfinal Rashi.png ן = Hebrew letter Nun-final Rashi.png ס = Hebrew letter Samekh Rashi.png
ע = Hebrew letter Ayin Rashi.png פ = Hebrew letter Pe-nonfinal Rashi.png ף = Hebrew letter Pe-final Rashi.png צ = Hebrew letter Tsadik-nonfinal Rashi.png ץ = Hebrew letter Tsadik-final Rashi.png ק = Hebrew letter Kuf Rashi.png ר = Hebrew letter Resh Rashi.png ש = Hebrew letter Shin Rashi.png ת = Hebrew letter Taf Rashi.png

Siehe auch

Weblinks

Commons-logo.png Commons: Raschi-Schrift - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Raschischrift – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hochspringen Adin Steinsaltz: Talmud für jedermann. Verlag Morascha, Basel 1998, S. 103, auszugsweise online
  2. Hochspringen nach: 2,0 2,1 Solomon Asher Birnbaum: Alphabet, Hebrew; Mashait Script. In: Michael Berenbaum und Fred Skolnik (Hrsg.): Encyclopaedia Judaica. 2. Ausgabe, Band 1, Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 718ff. online: Gale Virtual Reference Library
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 Rafael Arnold: Ein Diskurs - Vier Traditionen. Die venezianische Haggada von 1609, S. 124ff. In: Heidi Aschenberg, Raymund Wilhelm (Hrsg.): Romanische Sprachgeschichte und Diskurstraditionen: Akten der gleichnamigen Sektion des XXVII. deutschen Romanistentags. Band 464 von Tübinger Beiträge zur Linguistik. Gunter Narr Verlag, Tübingen 2003 ISBN 3-8233-5760-3 auszugsweise online
  4. Hochspringen Rashi's Commentary on the Pentateuch. Reggio di Calabria: Abraham ben Garton, 18 February 1475. First dated printed Hebrew Book. Judaica Online Exhibitions, University of Pennsylvania
  5. Hochspringen David Bridger, Samuel Wolk (Hrsg.): The New Jewish Encyclopedia. Behrman House, West Orange, NJ 1976, S. 400, ISBN 0-87441-120-3 (englisch) auszugsweise online
  6. Hochspringen Dovid Katz: „Language Yiddish. Ashkenazic Relocation to the East“. In: The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe, Online-Ausgabe (englisch)
  7. Hochspringen Kenneth B. Moss: „Printing and Publishing. Printing and Publishing after 1800“. In: The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe, Online-Ausgabe (englisch)


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