AnthroWiki ist auf einen neuen Server umgezogen!
Unsere alten Seiten bleiben vorerst hier online, werden aber nicht mehr gepflegt! Das neue AnthroWiki finden Sie wie gewohnt unter anthrowiki.at.



gemeinsam neue Wege der Erkenntnis gehen
Eine freie Initiative von Menschen bei anthro.wiki, anthro.world und biodyn.wiki
mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ...
PayPal btn small.gif Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier.

Quadratzahl

Aus AnthroWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
16 Kugeln bilden ein Quadrat.

Eine Quadratzahl ist eine Zahl, die durch die Multiplikation einer ganzen Zahl mit sich selbst entsteht. Beispielsweise ist LaTeX: 144 = 12 \cdot 12 eine Quadratzahl. Die ersten Quadratzahlen sind

0, 1, 4, 9, 16, 25, 36, 49, 64, 81, 100, 121, 144, 169, 196, 225, 256, 289, 324, 361, 400, 441, 484, 529, 576, 625, 676, 729, 784, 841, 900, 961, 1024, 1089, 1156, 1225, 1296, 1369, 1444, 1521, 1600, 1681, 1764, 1849, 1936, 2025, 2116, 2209, 2304, 2401, 2500, … (Folge A000290 in OEIS)

Bei einigen Autoren ist die Null keine Quadratzahl, sodass die Zahlenfolge erst mit der Eins beginnt.

Die Bezeichnung Quadratzahl leitet sich von der geometrischen Figur des Quadrats her. Die Anzahl der Steine, die man zum Legen eines Quadrats benötigt, ist immer eine Quadratzahl. So lässt sich beispielsweise ein Quadrat mit der Seitenlänge 4 mit Hilfe von 16 Steinen legen.

Aufgrund dieser Verwandtschaft mit einer geometrischen Figur zählen die Quadratzahlen zu den figurierten Zahlen, zu denen auch die Dreieckszahlen und Kubikzahlen gehören. Diese Begriffe waren schon den griechischen Mathematikern der Antike bekannt.[1]

Eigenschaften

Eine Quadratzahl LaTeX: a^2 ist genau dann eine gerade Zahl, wenn ihre Basis LaTeX: a gerade ist.

Formeln zum Generieren von Quadratzahlen

Jede Quadratzahl LaTeX: n^2 ist die Summe der ersten LaTeX: n ungeraden natürlichen Zahlen.

LaTeX: &1 &= 1 &=1^2\\
LaTeX: &1 + 3 &= { 4} &= 2^2\\
LaTeX: &1 + 3 + 5 &= { 9} &= 3^2\\
LaTeX: &1 + 3 + 5 + 7 &= 16 &= 4^2\\
LaTeX: \vdots

Diese Gesetzmäßigkeit, in englischsprachiger Literatur auch als Odd Number Theorem bekannt,[2] wird durch die folgenden Bilder veranschaulicht.

Square number 1 with gnomon.svg Square number 4 with gnomon.svg Square number 9 with gnomon.svg Square number 16 with gnomon.svg
LaTeX: 0 + \color{blue}1 \color{black}=  1 LaTeX: 1 + \color{blue}3 \color{black}=  4 LaTeX: 4 + \color{blue}5 \color{black}=  9 LaTeX: 9 + \color{blue}7 \color{black}= 16

Von links nach rechts sind hier die ersten vier Quadratzahlen durch die entsprechende Anzahl an Kugeln dargestellt. Die blauen Kugeln zeigen jeweils den Unterschied zur vorhergehenden Quadratzahl an. Da von links nach rechts immer eine Reihe und eine Zeile hinzukommt, erhöht sich die Anzahl der blauen Kugeln jeweils um 2. Beginnend mit der 1 ganz links durchlaufen so die blauen Kugeln alle ungeraden Zahlen.

Das Bildungsgesetz

LaTeX: \forall n\in\N\colon n^2 = \sum^n_{i=1} (2i-1) = 1 + 3 + 5 + \dotsb + (2n-1)

lässt sich induktiv beweisen. Der Induktionsanfang

LaTeX: 1^2 = \sum^n_{i=1} (2i-1) = 1 + 3 + 5 + \dotsb + (2 \cdot 1-1)

folgt aus dem offensichtlichen LaTeX: 1^2 = 1 und

LaTeX: \sum^1_{i=1} (2i-1) = 2 \cdot 1 - 1 = 1.

Aus der Induktionsvoraussetzung

LaTeX: n^2 = \sum^n_{i=1} (2i-1)

folgt wegen der binomischen Formel LaTeX: (n+1)^2 =n^2+2n+1 und

LaTeX: \sum^{n+1}_{i=1} (2i-1) = \sum^n_{i=1} (2i-1) + 2(n+1)-1 = \sum^n_{i=1} (2i-1) + 2n+1

sofort die Induktionsbehauptung

LaTeX: (n+1)^2 = \sum^{n+1}_{i=1} (2i-1).

Jede Quadratzahl LaTeX: n^2 ist auch die zweifache Summe der ersten LaTeX: n-1 natürlichen Zahlen plus der Zahl LaTeX: n.

LaTeX: &1 &= 1 &=1^2\\
LaTeX: &2 \cdot 1 + 2 &= 4 &= 2^2\\
LaTeX: &2 \cdot (1 + 2) + 3 &= 9 &= 3^2\\
LaTeX: &2 \cdot (1 + 2 + 3) + 4 &= 16 &= 4^2\\
LaTeX: \vdots

Trick zum Berechnen des Quadrats einer Zahl mit Einerziffer 5

Das Quadrat von Zahlen, die auf 5 enden (die sich also in der Form LaTeX: 10\cdot k+5 mit einer natürlichen Zahl LaTeX: k darstellen lassen), lässt sich leicht im Kopf berechnen. Man multipliziert die Zahl ohne die Einerziffer 5 (z. B. bei 65 die 6) mit ihrem Nachfolger (hier 6 + 1 = 7) und hängt an das Produkt (hier 6 · 7 = 42) die Ziffern 2 und 5 an (Endergebnis 4225).

LaTeX: \underline{1}5^2 = \underline{2}25
LaTeX: \underline{2}5^2 = \underline{6}25
LaTeX: \underline{3}5^2 = \underline{12}25
LaTeX: \underline{4}5^2 = [4 \cdot (4+1)]25 = \underline{20}25
LaTeX: [a]5^2 = [a \cdot (a+1)]25

Beweis: LaTeX: (10\cdot k+5)^2 = 100k^2+100k+25 = 10^2\cdot k(k+1)+25

Beziehungen zu anderen figurierten Zahlen

Dreieckszahlen

10 + 15 = 25

Jede Quadratzahl lässt sich als Summe zweier aufeinanderfolgender Dreieckszahlen darstellen. Das nebenstehende Bild zeigt beispielhaft, wie sich die Quadratzahl 25 als Summe der Dreieckszahlen LaTeX: \Delta_4 = 10 und LaTeX: \Delta_5 = 15 ergibt.

Dieses Phänomen lässt sich auch durch eine Formel beschreiben.

LaTeX: n^2 &= \frac{n(n-1)}{2} + \frac{(n+1)n}{2}\\ &= \Delta_{n-1} + \Delta_n\\

Zentrierte Quadratzahlen

Neben dem den Quadratzahlen zugrundeliegenden Muster gibt es noch ein zweites Muster, um ein Quadrat zu legen. Dabei werden um einen Stein in der Mitte des Quadrats weitere Quadrate gelegt. Die für diese Muster notwendige Anzahl an Steinen entspricht jeweils einer zentrierten Quadratzahl. Jede zentrierte Quadratzahl ist die Summe zweier aufeinanderfolgender Quadratzahlen, wie sich an deren geometrischem Muster erkennen lässt.

Centered square number 13 as sum of two square numbers.svg

Die Formel LaTeX: q(n) := 2n^2 + 2n + 1 für zentrierte Quadratzahlen lässt sich mit Hilfe der binomischen Formel LaTeX: (n+1)^2 =n^2+2n+1 so umstellen, dass die beiden Quadratzahlen sichtbar werden:

LaTeX: 2n^2 + 2n + 1 &= n^2 + (n^2 + 2n + 1) \\&=n^2 + (n+1)^2

Pyramidenzahlen

Die Summe der ersten LaTeX: n Quadratzahlen ergibt die LaTeX: n-te Pyramidenzahl:

LaTeX: \sum^n_{i=1} i^2 = 1^2 + 2^2 + 3^2 + \dotsb + n^2 = \frac{n(n+1)(2n+1)}{6}

Das folgende Bild veranschaulicht diese Beziehung am Beispiel der vierten Pyramidenzahl.

Square pyramidal number.svg

Endziffern von Quadratzahlen

Quadratzahlen enden nie mit einer der Ziffern 2, 3, 7 oder 8, da kein Quadrat einer einstelligen Zahl mit einer dieser Ziffern endet.

Ist LaTeX: y die letzte Ziffer einer beliebigen Zahl LaTeX: a = 10 \cdot x + y, dann gilt für deren Quadrat

LaTeX: a^2 = 100 \cdot x^2 + 20 \cdot xy + y^2.

Die letzte Ziffer von LaTeX: a^2 ist somit identisch mit der letzten Ziffer von LaTeX: y^2. Unter den ersten Quadratzahlen 0, 1, 4, 9, 16, 25, 36, 49, 64 und 81 findet sich jedoch keine Zahl, die auf 2, 3, 7 oder 8 endet.

Restklassen von Quadratzahlen

Die vorherige Aussage über mögliche Endziffern von Quadratzahlen bedeutet, dass 0, 1, 4, 5, 6, 9 die möglichen Restklassen der Quadratzahlen modulo 10 repräsentieren. Auch für andere Zahlen LaTeX: n sind die Restklassen der Quadratzahlen modulo LaTeX: n immer nur ein Teil der insgesamt möglichen Restklassen. Für LaTeX: n=11 sind beispielsweise die möglichen Restklassen der Quadratzahlen 0, 1, 3, 4, 5 und 9, insbesondere sind 0, 1 die Restklassen der Quadratzahlen modulo 3 sowie modulo 4, bzw. 0, 1, 4 die Restklassen der Quadratzahlen modulo 8. Daraus folgt bspw., dass 3 keine Restklasse der Summe genau zweier Quadratzahlen modulo 4 bzw. 7 keine Restklasse der Summe genau dreier Quadratzahlen modulo 8 ist.

In der elementaren Zahlentheorie spielen Untersuchungen über quadratische Reste eine wichtige Rolle.

Teileranzahl

Nur Quadratzahlen haben eine ungerade Anzahl von Teilern. Beweis: Sei LaTeX: n\in\N, LaTeX: A=\{d\in\N\mid d^2\leq n, d|n\} und LaTeX: B=\{d\in\N\mid n\leq d^2, d|n\}. Es ist LaTeX: |A|=|B|, denn LaTeX: \textstyle B=\{\frac n d\mid d\in A\}. LaTeX: A\cup B enthält alle Teiler von LaTeX: n, also ist die Anzahl der Teiler von LaTeX: n gleich LaTeX: |A\cup B| = |A|+|B|-|A\cap B| = 2|A|-|A\cap B|. Ist LaTeX: n eine Quadratzahl, so ist LaTeX: A\cap B=\{\sqrt n\}. Andernfalls ist LaTeX: A\cap B=\emptyset.

Reihe der Kehrwerte

Die Summe der Kehrwerte aller Quadratzahlen ist

LaTeX: \sum_{n=1}^{\infty} \frac{1}{n^2} = \frac{1}{1^2} + \frac{1}{2^2} + \frac{1}{3^2} + \dots = \frac{\pi^2}{6}.

Es war lange Zeit nicht bekannt, ob diese Reihe konvergiert, und wenn ja, gegen welchen Grenzwert. Erst Leonhard Euler fand im Jahr 1735 den Wert der Reihe.

Summen aufeinanderfolgender Quadratzahlen

Es gibt einige merkwürdige Beziehungen für die Summe aufeinanderfolgender Quadratzahlen:

LaTeX: 3^2+4^2 &= 5^2 \\
LaTeX: 10^2+11^2+12^2 &= 13^2+14^2 \\
LaTeX: 21^2+22^2+23^2+24^2 &= 25^2+26^2+27^2 \\
LaTeX: 36^2+37^2+38^2+39^2+40^2 &= 41^2+42^2+43^2+44^2
LaTeX: \vdots

oder allgemein

LaTeX: \sum_{k=2n^2+n}^{2n^2+2n} k^2 = \sum_{k=2n^2+2n+1}^{2n^2+3n} k^2 = \frac{n(n+1)(2n+1)(12n^2+12n+1)}{6}

Manche Primzahlen lassen sich als Summe von zwei, drei oder gar sechs aufeinanderfolgenden Quadraten schreiben (andere Anzahlen an Summanden sind nicht möglich):

  • n=2:
LaTeX: 1^2 + 2^2 = 5
LaTeX: 2^2 + 3^2 = 13
LaTeX: 4^2 + 5^2 = 41
LaTeX: \vdots
(Folge A027861 in OEIS, Folge A027862 in OEIS)
  • n=3:
LaTeX: 2^2 + 3^2 + 4^2 = 29
LaTeX: 6^2 + 7^2 + 8^2 = 149
LaTeX: 12^2 + 13^2 + 14^2 = 509
LaTeX: \vdots
(Folge A027863 in OEIS, Folge A027864 in OEIS)
  • n=6:
LaTeX: 2^2 + 3^2 + 4^2 + 5^2 + 6^2 + 7^2 = 139
LaTeX: 3^2 + 4^2 + 5^2 + 6^2 + 7^2 + 8^2 = 199
LaTeX: 4^2 + 5^2 + 6^2 + 7^2 + 8^2 + 9^2 = 271
LaTeX: \vdots
(Folge A027866 in OEIS, Folge A027867 in OEIS)

Siehe auch

Weblinks

Commons-logo.png Commons: Square numbers - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Quadratzahl – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hochspringen Helmuth Gericke: Mathematik in Antike, Orient und Abendland. Marix Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-937715-71-1, S. 142–143.
  2. Hochspringen Eric W. Weisstein: Odd Number Theorem. In: MathWorld (englisch).


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Quadratzahl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.