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Melodram (Theater)

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Die Werbung für Theatermelodramen (hier ein Stück von David Belasco um 1900) erinnert bereits an Filmplakate

Das Melodram (von altgriech. μέλος melos „Lied, Sprachmelodie“ und δρᾶμα drama „Handlung, Schauspiel“) ist seit dem späteren 18. Jahrhundert das populäre Gegenstück zur aristokratischen Tragödie. Als ernste, aber nicht ernst zu nehmende Theatergattung verhielt es sich zur höfischen Tragödie eines Corneille oder Racine wie die heitere oder lustige Posse zur höfischen Komödie eines Molière. Die Helden des Melodrams sind im Unterschied zur Tragödie keine Adligen, die hier eher zur Sphäre der Bösewichter gehören (vgl. Ständeklausel). Im Gegensatz zur Tragödie kann das Melodram ein glückliches Ende haben.

Synonyme deutsche Bezeichnungen sind im 19. Jahrhundert: Lebensbild, Charaktergemälde, Sittenbild, Zeitbild, oft einfach Drama. Eine Untergattung nannte sich Schicksalsdrama. Die mit großem Bühnenaufwand inszenierten Melodramen nannte man Spektakelstücke oder Sensationsdramen.

Der Begriff Melodram oder Melodrama wird im Deutschen enger gefasst als etwa im Englischen oder Französischen, wo er auch Abenteuer- und Kriminalgeschichten mit einschließt. Er wird im Deutschen eher auf eine Betonung der Gefühle in Liebes-, Freundschafts- oder Familienangelegenheiten bezogen (nach Thomas Koebner: „Hindernisse, die sich der Liebe in den Weg stellen“). Im Folgenden wird das Melodram im weiteren internationalen Sinn behandelt.

Siehe auch

Literatur

  • Peter Brooks: The Melodramatic Imagination. Balzac, Henry James and the Mode of Excess. Yale: Univ. Press 1976
  • Michael Hays, Anastasia Nikolopoulou (Hrsg.): Melodrama. The Cultural Emergence of a Genre. New York: St. Martin's Press 1999
  • Winfried Wehle: Französisches Populardrama zur Zeit des Empire und der Restauration. In: Neues Handbuch der Literaturwissenschaft Bd. 15 (Hg. K. Heitmann), Wiesbaden (Athenaion), 1983, S. 153–171. PDF


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