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Jesuitismus

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"(...) Autoritätsgesinnung auszubilden, das ist eigentlich das Prinzip des Jesuitismus. Und der Jesuitismus in der katholischen Religion ist nur eine Spezialisierung von Leistungen, die auf anderen Gebieten ebenso auftreten, wo man es nur nicht so merkt. Jesuitismus hat zunächst begonnen mit dem Jesuitismus auf kirchendogmatischem Gebiete, mit der Tendenz, die Macht des Papsttums, die aus der vierten nachatlantischen Periode herüberragte in die fünfte nachatlantische Periode, für diese nachatlantische Periode, für die sie nicht mehr taugt, aufrechtzuerhalten. Aber dasselbe jesuitische Prinzip wird sich nach und nach übertragen auf andere Gebiete des Lebens. Heute sehen wir bereits im Arzttum einen Jesuitismus heraufragen, der kaum anders ist als der Jesuitismus auf dem Gebiete der dogmatischen Religion. Wir sehen, wie gestrebt wird aus einer gewissen medizinischen Dogmatik nach einer Erhöhung der Macht des Ärztestandes. Und das ist das Wesentliche des jesuitischen Strebens auch auf verschiedenen anderen Gebieten. Dies wird immer stärker werden. Die Menschen werden immer mehr und mehr eingeschnürt werden in das, was die Autorität über sie verhängt. Und das Heil des fünften nachatlantischen Zeitraums wird darin bestehen, gegen diese ahrimanischen Widerstände - denn solche sind es - geltend zu machen das Recht der Bewußtseinsseele, die sich entwickeln will. Das kann aber nur dadurch geschehen, daß die Menschen, da sie jetzt natürlichen Verstand nicht wie ihre beiden Arme mitbekommen, wie es vergleichsweise noch der Fall war in der vierten nachatlantischen Periode, wirklich auch Verstand, gesunde Urteilskraft entwickeln wollen. Die Entwicklung der Bewußtseinsseele fordert Gedankenfreiheit, aber diese Gedankenfreiheit kann nur in einer ganz bestimmten Aura, in einer ganz bestimmten Atmosphäre gedeihen." (Lit.: GA 168, S. 121 f)

(Tagebuchaufzeichnung von Ludwig Polzer-Hoditz von dessen letztem Besuch am Krankenlager Rudolf Steiners am 3. März 1925): «... Tragen Sie aber stets im Bewußtsein: Die Jesuiten haben die Religiosität, die Frömmigkeit, den Menschen genommen, sind ganz identisch mit der römischen Staatsgewalt. Der Kampf, d. h. die Sünde gegen den Geist, ist ihr Herrschaftsgewaltmittel, die einzige Sünde, von der die Schrift sagt, daß sie nicht vergeben wird. Und doch kann der Geist nicht ganz ausgerottet werden, aber nur wenige werden ihn hinübertragen in die Zukunft. Diese (jesuitische) Strömung sei auch innerhalb der ("anthroposophischen") Gesellschaft stark zu verspüren …>>.

Literatur

  • Rudolf Steiner: Die Verbindung zwischen Lebenden und Toten, GA 168, Dornach 1995
  • Willy Lochmann (Hrsg.): Der Jesuitismus im Kampf gegen das freie Individuum. Geisteswissenschaftliche Hinweise von Rudolf Steiner, Karl Heise und anderen, Lochmann Vlg., Basel 2014