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Hypothese
Eine Hypothese (griech. ὑπόθεσις hypóthesis, Unterstellung, Voraussetzung, Grundlage) ist eine Aussage, deren Gültigkeit zwar bloß vermutet wird, aber im Gegensatz zur bloßen Spekulation insoweit logisch begründet werden kann, als sie in sich widerspruchsfrei ist und mit den bisher gewonnenen Erkenntnissen übereinstimmt. Hypothesen liefern keine endgültigen Erkenntnisse, können aber in Form vorläufiger Annahmen als Arbeitshypothesen nützliche Dienste leisten. Hypothesen, die nicht empirisch überprüft und daher grundsätzlich nicht widerlegt (falsifiziert) werden können, sind unwissenschaftlich. Karl Popper prägte in seinem 1934 entstandenen Manuskript Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie den Begriff Ad-hoc-Hypothese für Hilfshypothesen, die spontan für einen Einzelfall, also (lat. ad hoc „zu diesem, hierfür“) eingeführt werden, um eine Theorie vor ihrer Falsifikation zu bewahren. Er hielt ein solches Vorgehen für methodisch verwerflich. Tatsächlich kommt die zeitgenössische wissenschaftliche Forschung kaum ohne vorübergehend aufgestellte Ad-hoc-Hypothesen aus. Darauf hat auch Paul Feyerabend hingewiesen.
„Hypothesen dürfen nicht über etwas aufgestellt werden, das unserer Erkenntnis prinzipiell unzugänglich sein soll. Eine Hypothese kann nur eine Annahme über einen Tatbestand sein, der uns aus zufälligen Gründen nicht zugänglich ist, der aber seinem Wesen nach der uns gegebenen Welt angehört.“ (Lit.:GA 30, S. 64)
Literatur
- Karl Popper: Logik der Forschung. 11 Auflage. Mohr Siebeck, Tübingen 2005, ISBN 3-16-146234-3.
- Paul Feyerabend: Wider den Methodenzwang (Against Method. Outline of an Anarchistic Theory of Knowledge). Mohr Siebeck, Frankfurt 1975, ISBN 3-518-28197-6.
- Rudolf Steiner: Methodische Grundlagen der Anthroposophie, GA 30 (1989) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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