AnthroWiki ist auf einen neuen Server umgezogen!
Unsere alten Seiten bleiben vorerst hier online, werden aber nicht mehr gepflegt! Das neue AnthroWiki finden Sie wie gewohnt unter anthrowiki.at.



gemeinsam neue Wege der Erkenntnis gehen
Eine freie Initiative von Menschen bei anthro.wiki, anthro.world und biodyn.wiki
mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ...
PayPal btn small.gif Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier.

Strukturprotein

Aus AnthroWiki
(Weitergeleitet von Gerüstprotein)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Tropocollagen-Tripelhelix

Als Strukturproteine (auch Skleroproteine, Faserproteine, mehrdeutig auch Gerüstproteine[1]) bezeichnet man Proteine, die in erster Linie als Gerüststoffe in Geweben oder Zellen von Lebewesen dienen. Neben den globulären Proteinen und den Membranproteinen bilden sie eine Hauptklasse an Proteinen.

Eigenschaften

Strukturproteine haben häufig keine katalytische Funktion, wirken also nicht als Enzyme, sondern sind u. a. maßgeblich daran beteiligt, Fasern auszubilden und Zellen ihre Form und Geweben ihre Festigkeit und Elastizität zu geben. Skleroproteine dienen der mechanischen Stabilisierung von Geweben, z. B. im Zytoskelett oder in der extrazellulären Matrix. Skleroproteine sind oftmals hydrophob, besitzen wiederholende Aminosäuresequenzen und bilden lange Fasern durch Aggregation der Monomere an hydrophoben Oberflächenbereichen. Strukturproteine bilden gelegentlich aufgrund der Wiederholungseinheiten ungewöhnliche Sekundärstrukturen aus, z. B. die Kollagen-Tripelhelix.[2][3] Gelegentlich sind die Monomere der Strukturproteine untereinander durch Disulfidbrücken vernetzt, z. B. bei Keratin. Im Zuge eines Proteindesigns können Teile verschiedener Strukturproteine zu Fusionsproteinen mit veränderten Gerüsteigenschaften kombiniert werden. [4]

Beispiele für Strukturproteine

Struktur-Charakteristika

Die meisten Strukturproteine zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Aminosäuresequenz regelmäßig wiederkehrende Cluster von Aminosäuren aufweist. Folge dieser regelmäßigen Primärstruktur ist eine in längeren Bereichen (Domänen) geordnete Sekundärstruktur, beispielsweise als rechtsgängige α-Helix (im α-Keratin) oder als enge linksgängige α-Helix (im Kollagen) oder als β-Faltblatt (im β-Keratin oder im Fibroin der Insektenseide) oder als alternierende kristalline und amorphe Bereiche (im Fibroin der Spinnenseide).

Targeting

Strukturproteine, die außerhalb der Zelle fungieren sollen, besitzen eine Signalsequenz und werden posttranslational durch eine spezifische Glykosylierung kenntlichgemacht (Targeting), dass sie durch Exozytose die Zelle verlassen sollen.

Bildung kovalenter Komplexe

Häufig unterliegen Strukturproteine posttranslationalen Modifikationen, um mit anderen Molekülen dauerhafte (kovalent gebundene) Komplexe zu bilden (z. B. Kollagen in Kollagenfibrillen, Fibroin in Seidenfibrillen). Dies kann außerhalb der Zelle spontan (passiv) oder mit Unterstützung von Enzymen geschehen.

Siehe auch

Literatur

  • Jan Koolman, Klaus-Heinrich Röhm: Taschenatlas der Biochemie. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2003, ISBN 9783137594031, S. 70ff.

Einzelnachweise

  1. Hochspringen  Ulrich Lehmann: Paläontologisches Wörterbuch. 4. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1996, S. 100.
  2. Hochspringen Berisio R, Vitagliano L, Mazzarella L, Zagari A: Crystal structure of the collagen triple helix model [(Pro-Pro-Gly)(10)](3). In: Protein Sci.. 11, Nr. 2, February 2002, S. 262–70. doi:10.1110/ps.32602. PMID 11790836. PMC 2373432 (freier Volltext).
  3. Hochspringen Bhattacharjee A, Bansal M: Collagen structure: the Madras triple helix and the current scenario. In: IUBMB Life. 57, Nr. 3, March 2005, S. 161–72. doi:10.1080/15216540500090710. PMID 16036578.
  4. Hochspringen Miroshnikov KA, Marusich EI, Cerritelli ME, et al.: Engineering trimeric fibrous proteins based on bacteriophage T4 adhesins. In: Protein Eng.. 11, Nr. 4, April 1998, S. 329–32. doi:10.1093/protein/11.4.329. PMID 9680195.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Strukturprotein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.