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Georg Grimm

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Georg Grimm (1868-1945)

Georg Grimm (1868-1945) war königlich-bayrischer Amtsrichter und ein Pionier des Buddhismus in Deutschland.

Leben

Nachdem Georg Grimm zunächst mit dem Ziel des katholischen Priesteramts Studien der Theologie absolvierte, wandte er sich der Rechtswissenschaft zu und wählte die Karriere eines Richters. Interesse an philosophischen Fragen führte ihn zu einer intensiven Beschäftigung mit Arthur Schopenhauer, durch den er auf den Buddhismus aufmerksam wurde. Seine Verbindung mit Carl du Prel, dessen Philosophie der Mystiker ihn anregte, war gleichfalls von Einfluss auf Grimm. Er wandte sich indologischen Studien zu, wobei er insbesondere Pali lernte, die Sprache, in denen sich die ältesten Reden des Buddha erhalten haben. In seiner juristischen Laufbahn galt er als der 'mildeste Richter des Bayerns'. Mit dem damals bedeutenden Indologen und Philosophen Paul Deussen, einem Jugendfreund von Friedrich Nietzsche, verband Georg Grimm eine lebenslange Freundschaft. Zusammen mit dem Indologen und Pali-Forscher Karl Seidenstücker gründete er 1921 die 'Altbuddhistische Gemeinde', die bis zu ihrer Auflösung in Utting am Ammersee ihren Sitz hatte.

Lehre

Georg Grimms Interpretation des Buddhismus unterscheidet sich von allen buddhistischen Richtungen Asiens durch seine Interpretation des Anatta („Nicht-Ich“). Er geht davon aus, dass der Buddha nicht lehren wollte, dass es im letzten Sinn kein Ich gibt, sondern dass er im Gegenteil das wahre und unsterbliche Ich des Menschen offenlegen wollte. Sein Abweichen von der buddhistischen Tradition wurde ausführlich von dem Indologen Helmuth von Glasenapp und dem Philosophen Volker Zotz untersucht und kritisiert.

Werke

  • Buddha und Christus. Kein höheres Gesetz als die Wahrheit. Verlag Neuer Geist. Leipzig 1928.
  • Buddhistische Weisheit. Das Geheimnis des ICH. Bausteine der Erkenntnis. Utting (Altbuddhistische Gemeinde) 1979.
  • Die Lehre des Buddho. Die Religion der Vernunft und der Meditation. Hrsg. v. Maya Keller-Grimm u. Max Hoppe. Freiburg (Aurum Verlag) 1988.
  • Die Todesfurcht und ihre Überwindung. Utting (Altbuddhistische Gemeinde) 1996.
  • Ewige Fragen. Die religiösen Grundprobleme u. ihre Lösung im indischen Geiste. Eine Einführung in die philosophischen Religionen. 2. erweit. Auflage. Konstanz 1950.

Literatur

  • Helmuth von Glasenapp: Das Indienbild deutscher Denker. Koehler, Stuttgart 1960.
  • Volker Zotz: Auf den glückseligen Inseln. Buddhismus in der deutschen Kultur. Theseus, Berlin 2000. ISBN 3-89620-151-4

Weblinks


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