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Fluss (Physik)

Aus AnthroWiki
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Der Fluss LaTeX: \Phi ist ein Maß dafür, wieviel von einem Vektorfeld LaTeX: \vec{F} durch eine gegebene Fläche LaTeX: \vec{A} fließt. Das Feld wird in der Zeichnung durch seine Feldlinien (blau) und die Fläche durch ihren Einheits-Normalvektor LaTeX: \vec{n} (grün) repräsentiert. LaTeX: \vec{F} (gelb) ist die Tangente der Feldlinie im Durchstoßpunkt durch die Oberfläche und wird in seine Komponenten senkrecht (⊥) und parallel (‖) zu LaTeX: \vec{n} zerlegt, wobei nur die parallele Komponente zum Fluss beiträgt. In der unteren Zeichnung ist der Fluss durch eine gekrümmte Oberfläche dargestellt. LaTeX: \Theta ist der Winkel zwischen LaTeX: \vec{F} und LaTeX: \vec{n}.

Der Fluss LaTeX: \Phi (von lat. fluxus „fließend, flüssig“[1]; eng. flux) ist eine abstrakte physikalische Größe, die sich aus dem Flächenintegral eines Vektorfeldes LaTeX: \vec{F} und dem Normalvektor einer gegebenen Fläche LaTeX: \vec{A} errechnet. Das Vektorfeld LaTeX: \vec{F} wird in diesem Fall auch als Flussdichte bezeichnet:

LaTeX: \Phi=\int\vec F\cdot\mathrm{d}\vec A

Strömungsfeld

Flüsse werden in der Feldtheorie als Strömungsfeld behandelt. Ist der Fluss zeitlich konstant, handelt es sich um ein stationäres Strömungsfeld anderfalls um ein instationäres Strömungsfeld. Ist der Fluss in einem bestimmten Raumbereich konstant, so ist das Strömungsfeld homogen, andernfalls inhomogen.

Elektrischer und magnetischer Fluss

Der magnetische Fluss LaTeX: \Phi_m eines Magnetfeldes mit der magnetischen Flussdichte LaTeX: \vec{B} ergibt sich wie folgt:

LaTeX: \Phi_m = \int\limits_{A} \vec{B} \cdot \mathrm{d}\vec{A}

Der elektrische Fluss LaTeX: \Phi_e eines elektrischen Feldes errechnet sich analog mittels der elektrischen Flussdichte LaTeX: \vec{D}:

LaTeX: \Phi_e = \int\limits_{A} \vec{D} \cdot \mathrm{d}\vec{A}

Elektrischer und magnetischer Fluss durch eine geschlossene Oberfläche

Nach den von James Clerk Maxwell von 1861 bis 1864 entwickelten Maxwell-Gleichungen, die alle elektromagnetischen Phänomene beschreiben, ist der elektrische Fluss durch die geschlossene Oberfläche LaTeX: \partial V eines Volumens LaTeX: V direkt proportional zu der darin befindlichen elektrischen Ladung LaTeX: Q(V), d.h. die Ladung ist die Quelle des elektrischen Feldes. Mit der Ladungsdichte LaTeX: \rho und der elektrischen Flussdichte LaTeX: \vec D ergibt sich damit folgender Zusammenhang:

LaTeX: \iint_{\partial V}\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\subset\!\supset \vec D\cdot\mathrm{d}\vec A = \iiint_{V} \rho \ \mathrm{d}V = Q(V)

Oder äquivalent in differentieller Form angeschrieben:

LaTeX: \operatorname{div} \vec D=\vec\nabla \cdot \vec D=\rho

Da es im Gegensatz dazu keine magnetischen Monopole, d.h. keine isolierten magnetischen Ladungen gibt, ist der magnetische Fluss durch die geschlossene Oberfläche eines gegebenen Volumens hingegen stets 0, d.h.:

LaTeX: \operatorname{div} \vec B=\vec\nabla\cdot\vec B=0

LaTeX: \vec B ist die magnetische Flussdichte. In Integralform angeschrieben ergibt sich damit die äquvalente Formulierung:

LaTeX: \iint_{\partial V}\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\!\subset\!\supset \vec B\cdot\mathrm{d}\vec A = 0

Strom

Handelt es sich um den Transport einer mengenartigen Größe, so wird der Fluss als Strom oder Stromstärke bezeichnet und LaTeX: \vec{F} entsprechend als Stromdichte. Bei der mengenartigen Größe kann es sich beispielsweise um eine Flüssigkeitsmenge handeln, die mit einer bestimmten Geschwindigkeit LaTeX: \vec{v} die Fläche (etwa die Querschnittsfläche eines Rohres) durchströmt. Hat die Flüssigkeit die Dichte LaTeX: \rho, so ergibt sich die Stromdichte[2]:

LaTeX: \vec{j} = \rho \cdot \vec{v}

Daraus errechnet sich folgender Fluss bzw. Strom LaTeX: \Phi:

LaTeX: \Phi=\int \vec{j} \cdot\mathrm{d}\vec A = \int \rho\cdot\vec{v}\cdot\mathrm{d}\vec A

Ein analoges Beispiel ist die elektrische Stromstärke LaTeX: I, welche die Anzahl der elektrischen Ladungen LaTeX: Q angibt, die pro Zeiteinheit die Querschnittsfläche LaTeX: \vec{A} eines elektrischen Leiters durchfließen. Mit der elektrischen Raumladungsdichte LaTeX: \rho = \mathrm dQ/\mathrm dV, der mittleren Geschwindigkeit LaTeX: \vec{v} der Ladungsträger und der elektrischen Stromdichte LaTeX: \vec{J} = \rho \cdot \vec{v} ergibt sich folgender Zusammenhang:

LaTeX: I = \int \vec{J} \cdot \mathrm{d}\vec{A} = \int \rho \cdot \vec{v} \cdot\mathrm{d}\vec{A}

Literatur

  • Christian Gerthsen, Dieter Meschede: Gerthsen Physik. 23. Auflage. Springer-Verlag, 2006, ISBN 3-540-25421-8

Einzelnachweise

  1. Hochspringen fluxus“ im PONS Online-Wörterbuch Latein/Deutsch
  2. Hochspringen vgl. Gerthsen, S. 105