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Peter Matthiessen

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Version vom 13. November 2018, 09:20 Uhr von Joachim Stiller (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise)

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Peter Matthiessen (* 25. Mai 1944 in Calw) ist Anthroposoph und emeritierter Professor für Medizintheorie und Komplementärmedizin.[1]

Lebenslauf

Peter Matthiessen besuchte die Freie Waldorfschule Stuttgart-Uhlandshöhe[1], studierte Humanmedizin in Marburg und der Washington State University St. Louis.[2] Er promovierte 1971 über Histometrische Untersuchungen zur Entwicklungsdynamik der Nachniere bei der Ratte[1]. Die Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte er in Herdecke, Dortmund und Marburg.[3] Er war 1983 Mitbegründer der Universität Witten/Herdecke (UW/H).[2][4] 1987 bis 1993 war er Vorstandsmitglied der Freien Europäischen Akademie der Wissenschaften (FEAW), einer Vorgängerorganisation der UW/H.[1] 1993 wurde er erster Inhaber des Gerhard-Kienle-Stiftungslehrstuhls für Medizintheorie und Komplementärmedizin an der UW/H. 1986–1996 führte er im Auftrag der deutschen Bundesregierung die erste akademische Bestandsaufnahme der Komplementärmedizin in Deutschland durch („unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung (UMK)“ und ab 1994[5] „unkonventionelle medizinische Richtungen (UMR)“[6])[2] und war deutscher Delegierter des von 1994 bis 1998 laufenden EU-Projektes „Unconventional Medicine, COST – B4 – Programm“.[7][8] Er war einer der Begründer und später stellvertretender Sprecher des unter Mitwirkung des damaligen Präsidenten der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, im Herbst 2000 ins Leben gerufenen „Dialogforum Pluralismus in der Medizin“, das sich „für einen fruchtbaren Austausch zwischen Schul- und Komplementärmedizin einsetzt“.[9][10][11][4] 2009 wurde er emeritiert und Peter Heusser wurde sein Nachfolger auf dem Lehrstuhl.[12] Er ist Mitglied des vierköpfigen executive board des internationalen Forschungsbeirats der medizinischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft.[13]

Forschung und Tätigkeitsschwerpunkte

Peter Matthiessen setzte sich für einen Methoden- und Theorienpluralismus in der Medizin ein.[14] Dies war bereits ein Gründungsimpuls der Universität Witten/Herdecke. Er setzte sich ein für eine stärkere Berücksichtigung des ärztlichen Urteilsvermögens des einzelnen Arztes ein und brachte Methodenkritik an gängigen Studiendesigns der Medizin vor.

Publikationen

  •  Naturheilverfahren und Unkonventionelle Medizinische Richtungen. Grundlagen, Methoden, Nachweissituationen. Springer, Berlin / Heidelberg 2004, ISBN 3-662-08913-0.
  •  Peter F. Matthiessen: Der Hochschulgedanke Rudolf Steiners und die Universität Witten/Herdecke. In: Rudolf Steiner – Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute. Schattauer, 2014, ISBN 978-3-7945-6776-8.
  •  Peter F. Matthiessen: Zur Bedeutung der Zeit in der Medizin. Für eine zeitliche Kultivierung der Patient-Arzt-Begegnung. ML Verlag, 2018, ISBN 978-3-947566-28-0.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Lebenslauf Prof. Dr. Peter Matthiessen. In: Personalverzeichnis. Universität Witten/Herdecke, abgerufen am 16. Mai 2015.
  2. 2,0 2,1 2,2  Martin Adler: Lehrbuch Naturheilverfahren. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-8304-5333-8, S. 802 (https://books.google.de/books?id=QnZ4C_goH4kC&lpg=PA802&ots=Ztq-JawWTg&dq=matthiessen%20mitbegr%C3%BCnder%20universit%C3%A4t%20witten%20herdecke&hl=de&pg=PA802#v=onepage&q=matthiessen%20mitbegr%C3%BCnder%20universit%C3%A4t%20witten%20herdecke&f=false).
  3. Kuratorium. Gerhard Kienle Stiftung, abgerufen am 18. Mai 2015.
  4. 4,0 4,1 Steffen Gerber: Balanceakt zwischen Krankenhaus und Uni. In: WAZ. 26. April 2013, abgerufen am 16. Mai 2015.
  5.  B. Roßlenbroich, J. Teichert, T. Schulze-Pillot, P. F. Matthiessen: Erste Etappen der Forschung in der Unkonventionellen Medizin und die staatliche Forschungsförderung. In: Forschende Komplementärmedizin / Research in Complementary Medicine. 4, Nr. 1, 1997, ISSN 1661-4119, S. 52–57, doi:10.1159/000210294.
  6.  Jörg Teichert, Thomas Schulze-Pillot, Peter F. Matthiessen: Unkonventionelle Methoden der Krebsbekämpfung. Zehn Jahre Forschungsförderung. In: Deutsches Ärzteblatt. 91, Nr. 48, 2. Dezember 1994, ISSN 0012-1207 (aerzteblatt.de).
  7. Unconventional medicine. (rtf) Action B4 Fact Sheet. COST Association, abgerufen am 23. Mai 2014.
  8. Peter Matthiessen: Aspekte der Zwischenmenschlichkeit in der Medizin. (PDF) In: www.gbm-medizin.de. März 2014, abgerufen am 23. Mai 2015 (Vortragsmanuskript eines Symposiums der Gesellschaft für biophysikalische Medizin e.V.).
  9. Bülent Erdogan-Griese: Nordrheinische Ärzteschaft gedenkt Professor Jörg-Dietrich Hoppe. Ärztekammer Nordrhein, 30. November 2012, abgerufen am 16. Mai 2015.
  10.  Willich, Stefan N. et al.: Schulmedizin und Komplementärmedizin: Verständnis und Zusammenarbeit müssen vertieft werden. In: Deutsches Ärzteblatt. 101, Nr. 19, 2004, ISSN 0012-1207, S. A 1314–1319 (http://www.aerzteblatt.de/archiv/41771/Schulmedizin-und-Komplementaermedizin-Verstaendnis-und-Zusammenarbeit-muessen-vertieft-werden).
  11.  Kienle, Gunver Sophia: Evidenzbasierte Medizin und ärztliche Therapiefreiheit: Vom Durchschnitt zum Individuum. In: Deutsches Ärzteblatt. 105, Nr. 25, 2008, ISSN 0012-1207, S. A 1381–4 (http://www.aerzteblatt.de/archiv/60581/Evidenzbasierte-Medizin-und-aerztliche-Therapiefreiheit-Vom-Durchschnitt-zum-Individuum).
  12. Zwischen praktischer Hilfe für Ärzte und Forschung. In: WAZ. 24. Mai 2013, abgerufen am 16. Mai 2015.
  13. Medsektion Goetheanum | Ärztearbeit – internationaler Forschungsbeirat. Medizinische Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, abgerufen am 18. Juni 2015.
  14. Klaus-Dietrich Bock, Manfred Anlauf: Am Ende des Weges: Magie als Kassenleistung? Die Jünger STEINERs in der Gesundheitspolitik. Abgerufen am 17. Mai 2015.


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Peter Matthiessen (Mediziner) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.