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Mikrokosmos

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Der Mikrokosmos (von griech. μικρός, mikrós, „klein“) ist im geisteswissenschaftlichen Sinn der Mensch, der im Kleinen die Welt des Makrokosmos abspiegelt. Das Zeichen des Mikrokosmos ist das Pentagramm.

"Denn, sehen Sie, der Mensch ist tatsächlich wie ein Extrakt des ganzen Kosmos. Im Menschen findet man - irgendwie verändert, irgendwie extrahiert, kompensiert oder dergleichen - das, was im Kosmos als Gesetz vorhanden ist [...]

Man entdeckt, indem man das Wollen, das Denken erlebt, wie ich es Ihnen geschildert habe, daß der Mensch wirklich eine Art Mikrokosmos ist. Ich sage das nicht als Phrase, wie es die nebulosen Mystiker sagen, sondern in dem Bewußtsein, daß es mir so klar geworden ist wie nur irgendeine Lösung einer Differentialgleichung, aus vollständig logischer Klarheit heraus. Man entdeckt, daß der Mensch innerlich eine Zusammenfassung, ein Kompendium der ganzen Welt ist. Und geradeso wie in unserem gewöhnlichen Leben wir ja auch nicht bloß dasjenige wissen, was uns eben in dem Augenblick sinnlich umgibt, wie wir, indem wir absehen von dem, was uns in diesem Augenblick sinnlich umgibt, hinblicken auf das Bild von etwas, was wir erlebt haben vor etwa zehn oder fünfzehn Jahren, wie das vor uns auftaucht als etwas, was nicht mehr vorhanden ist - es ist aber etwas von ihm in uns vorhanden, was uns ermöglicht, das, was dazumal vorhanden war, nachzukonstruieren -, so ist es auch mit dem erweiterten Bewußtsein, das durch Umwandlung des gewöhnlichen Denkens und Wollens entsteht. Indem der Mensch tatsächlich verbunden war mit alle dem, was Vergan-genheit ist, nur in einem umfassenderen, in einem ganz anderen, in einem geistigeren Sinne verbunden war mit dem, was Vergangenheit ist, als er verbunden war mit Erlebnissen vor zehn, fünfzehn Jahren, die er wieder heraufholen kann aus seinem Inneren, so ist es möglich, wenn das Bewußtsein erweitert wird, daß wir einfach herausfinden, wie aus einer kosmischen Erinnerung, dasjenige, wo wir ja dabei waren, was einfach nicht in uns für das gewöhnliche Bewußtsein weiterlebt, was aber weiterlebt für dasjenige Bewußtsein, das durch die Metamorphose entstanden ist, die ich geschildert habe.

Es ist also nichts anderes als eine Erweiterung, als eine Erhöhung derjenigen Kraft, die sonst unsere Erinnerungskraft ist, wodurch der Mensch innerlich, einfach aus der eigenen Natur, die eine Zusammenfassung des Makrokosmos ist, konstruktiv auferstehen läßt dasjenige, was tatsächlich in einem bestimmten Zeitraum unserer Erde war. Der Mensch sieht dann hin auf einen Zustand der Erde, wo sie noch nicht materiell war. Und während er sonst aus den gegenwärtigen Erlebnissen der Geologie sich irgend etwas konstruieren muß, was in der Zeit gelegen haben soll, sieht er nun hin auf einen Zeitpunkt, wo die Erde noch nicht da war, wo sie in einer viel geistigeren Gestalt war. Er sieht, indem er das, was in ihm lebt, konstruktiv nachschafft, dasjenige, was tatsächlich der Bildung unserer Erde zugrundeliegt. Und ebenso ist es mit dem, was in einer gewissen Weise als etwas Konstruktives in uns von einem Zukunftszustand der Erde auftauchen kann." (Lit.: GA 073a, S. 374ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Fachwissenschaften und Anthroposophie, GA 73a (2005), ISBN 3-7274-0735-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Makrokosmos und Mikrokosmos, GA 119 (1988)
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