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Saarland

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Das Saarland [ˈzaːɐ̯lantʰ] (franz. la Sarre, Abkürzung SL) ist ein Land im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland. Das kleinste der Flächenländer und hinsichtlich der Einwohnerzahl mit knapp einer Million das zweitkleinste Land (nach Bremen) grenzt im Norden und Osten an das Land Rheinland-Pfalz, im Süden an die französische Region Grand Est, dort an das Département Moselle, und im Westen an das Großherzogtum Luxemburg. Gemeinsam mit diesen Nachbarn und der belgischen Region Wallonien bildet das Saarland die europäische Großregion Saar-Lor-Lux, in der etwa 11,6 Millionen Menschen leben. Das Saarland ist geprägt von einem hohen Industrialisierungsgrad und einer stark ausgebauten Infrastruktur. Die Region verzeichnet die höchste grenzüberschreitende Mobilität von Arbeitnehmern der Europäischen Union.[1] Landeshauptstadt, größte Stadt und Oberzentrum des Saarlands ist Saarbrücken.

Nach verwaltungs- und staatsrechtlichen Vorformen seit dem 7. Jahrhundert (fränkische Gaugrafschaft Saargau) und dem 17. Jahrhundert (Herzogtum Saarland, Saarprovinz und Saardepartement) entstand das Saarland am 10. Januar 1920 als politische Einheit Saar(becken)gebiet (Territoire du Bassin de la Sarre) infolge des Versailler Vertrages. Es wurde aus der Staatsgewalt des Deutschen Reich ausgegliedert und bestand unter erstmaliger Zusicherung eines staatsrechtlichen Eigenlebens 15 Jahre mit eigener Verfassung und mit der vom Völkerbundsrat ernannten internationalen Regierungskommission als Völkerbundsmandat. Auf Drängen der Bevölkerung wurde 1922 ein Landesrat als beratende Volksvertretung eingerichtet. 1935 wurde das Saargebiet nach der im Vertrag vorgesehenen Saarabstimmung aufgrund von rund 90-prozentiger Zustimmung als Reichsland Saarland wieder ins Deutsche Reich, damals unter nationalsozialistischer Führung, zurückgegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland nach der Schaffung des Regierungspräsidiums Saar Teil der französischen Besatzungszone. Frankreich gliederte es anschließend daraus aus und entzog es der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrates. Eine eigene Staatsregierung und die Inkraftsetzung der Verfassung des Saarlandes am 15. Dezember 1947 zielten auf die Schaffung eines formell autonomen Saarstaates. Verfassungsautonomie, Selbstregierung sowie Selbstverwaltung waren aber durch die französische Oberherrschaft beschränkt.[2] Das Saarland war ab 1950 assoziiertes Mitglied des Europarats. Im Folgejahr 1951 trat es als Teil der saarländisch-französischen Wirtschaftsgemeinschaft der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Montanunion) bei. Nach der Ablehnung des Europäischen Statutes für das Saarland bei der Volksbefragung am 23. Oktober 1955 kam es zu einer partiellen Verfassungsrevision sowie zu neuen Verhandlungen nach denen das Saarland am 1. Januar 1957 als 11. Bundesland der Bundesrepublik Deutschland politisch beitrat. Der vollständige wirtschaftliche Beitritt erfolgte am 6. Juli 1959 (im Volksmund „Tag X“).[3]

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Portal
 Wikipedia:Portal: Saarland – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Saarland

Literatur

  •  Hektor Ammann, Heinz Quasten: Geschichtlicher Atlas für das Land an der Saar. Inst. für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 1991, ISBN 3-923877-80-3.
  • Wolfgang Behringer, Gabriele Clemens: Geschichte des Saarlandes, München 2009.
  • Paul Burgard, Ludwig Linsmayer: Der Saarstaat – Bilder einer vergangenen Welt. [L’Etat Sarrois – Images d’un monde passé]. Texte in deutscher und französischer Sprache (= Echolot. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken. Band 2). Selbstverlag des Landesarchivs, Saarbrücken 2005, ISBN 3-9808556-2-7.
  • Paul Burgard, Ludwig Linsmayer: 50 Jahre Saarland. Von der Eingliederung in die Bundesrepublik bis zum Landesjubiläum (= Echolot, Bd. 5). Vereinigung zur Förderung des Landesarchivs Saarbrücken, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-9808556-7-9
  • Paul Burgard: Kleine Geschichte des Saarlands. G. Braun Buchverlag, Leinfelden-Echterdingen 2010, ISBN 978-3-7650-8394-5
  • Gabriele B. Clemens und Eva Kell (Hrsg.): Preußen an der Saar. Eine konfliktreiche Beziehung (1815–1914). Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung e.V., Saarbrücken 2018, ISBN 978-3-939150-11-4.
  • Joachim Conrad, Stefan Flesch (Hrsg.): Burgen und Schlösser an der Saar. 3. Auflage. Minerva, Saarbrücken 1995.
  • H. P. Dörrenbächer, O. Kühne, J. M. Wagner (Hrsg.): 50 Jahre Saarland im Wandel (= Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland. Band 44). Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-923877-44-7.
  •  Thomas Fläschner, Frank Hunsicker: Verkehr und Mobilität im Saarland – in Geschichte und Gegenwart (= Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland). Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-923877-47-8, S. 126.
  • Nikolaus Fox: Saarländische Volkskunde, Saarbrücken 1927. Vereinigung zur Förderung des Landesarchivs Saarbrücken,
  • Jürgen Hartmann (Hrsg.): Handbuch der deutschen Bundesländer. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1997, ISBN 3-89331-083-5
  • Hans-Walter Herrmann (Hrsg.): Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, 3 Bände, 1960–1994.
  • Hans-Walter Herrmann u. Georg Wilhelm Sante: Geschichte des Saarlandes, Würzburg 1972.
  • Martin Klewitz: Saarland (Deutsche Lande Deutsche Kunst). 3., veränderte und erweiterte Auflage, München / Berlin 1982
  • Bernd Kissel: SaarlandAlbum (Comic) Geistkirch-Verlag, Saarbrücken 2011, ISBN 978-3-938889-33-6.
  • Ludwig Linsmayer (Hrsg.): Der 13. Januar. Die Saar im Brennpunkt der Geschichte (= Echolot. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken Band 1). Selbstverlag des Landesarchivs, Saarbrücken 2005, ISBN 3-938415-00-2.
  • Ludwig Linsmayer (Hrsg.): Die Geburt des Saarlandes. Zur Dramaturgie eines Sonderweges (= Echolot. Historische Beiträge des Landesarchivs Saarbrücken. Band 3). Selbstverlag des Landesarchivs, Saarbrücken 2007, ISBN 3-9808556-3-5.
  • Peter Neumann (Hrsg.): Saarländische Lebensbilder. 4 Bände. Saarbrücker Druckerei und Verlag, Saarbrücken 1982–1989.
  • Hermann Overbeck u. Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Saar-Atlas, Gotha 1934.
  • Heinz Quasten u. Hans Walter Herrmann (Hrsg.): Geschichtlicher Atlas für das Land an der Saar, Saarbrücken 1971.
  • Kerstin Rech: Der Schlager, das Saarland und die Siebziger Geistkirch Verlag, Saarbrücken 2017, ISBN 978-3-946036-68-5.
  • Dietrich Soyez (Hrsg.): Beharrung und Wandel in einem peripheren Grenzraum. Geographisches Institut, Saarbrücken 1989, ISBN 3-924525-36-6 (Das Saarland. Band 1).
  • Dietrich Soyez (Hrsg.): Die Saar – eine Flusslandschaft verändert ihr Gesicht. Geographisches Institut, Saarbrücken 1989, ISBN 3-924525-37-4 (Das Saarland. Band 2).
  • Dieter Staerk (Hrsg.): Das Saarlandbuch. Minerva, Saarbrücken 1981, ISBN 3-477-00066-8.
  • Andreas Stinsky: Saarland – Entdeckungsreise zu 60 spannenden Orten der Geschichte, Mainz 2019, ISBN 978-3-96176-016-9.

Weblinks

 Wikisource: Saarland – Quellen und Volltexte
Commons-logo.png Commons: Saarland - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Saarland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikivoyage: Saarland – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. http://www.grossregion.net/Die-Grossregion-kompakt/Die-Grossregion-in-Zahlen, abgerufen am 11. Oktober 2020.
  2. https://www.verfassungsgerichtshof-saarland.de/Kommentar%20SVerf%20(Endfassung%2022-06-09).pdf, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  3. Tag X für die Saar rückt näher, Die Zeit, April 1959.



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